Vor Gericht müssen sich zwei Männer wegen bandenmäßige Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen verantworten. Die Männer sollen 24 Tonnen Wasserpfeifentabak am Finanzamt vorbei hergestellt und verkauft haben.
Göttingen / Hardegsen. Knapp drei Jahre nach dem Auffinden einer illegalen Fertigungsstraße für Wasserpfeifentabak in Hardegsen hat die Staatsanwaltschaft Göttingen jetzt Anklage gegen zwei Tatverdächtige erhoben. Die Strafverfolgungsbehörde wirft einem 66-jährigen Mann aus Bovenden und einem 48-jährigen Mann aus der norwegischen Stadt Bergen bandenmäßige Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen vor. Die Angeschuldigten sollen gemeinsam mit einem derzeit noch flüchtigen 38-Jährigen in einer dafür angemieteten Produktionsstätte in Hardegsen und einem weiteren unbekannten Ort ohne behördliche Erlaubnis rund 24 Tonnen Wasserpfeifentabak hergestellt haben, ohne dies den Finanzbehörden mitzuteilen. Dadurch sei ein Steuerschaden in Höhe von mehr als 530 000 Euro entstanden.
Die Ermittler waren dem Trio durch Hinweise auf die Spur gekommen und hatten dann über einen längeren Zeitraum entsprechende Observationen vorgenommen. Im Juni 2018 durchsuchten Fahnder von Polizei und Zoll schließlich in einer großangelegten Aktion zeitgleich Wohn- und Geschäftsräume in Göttingen, Bovenden und Hardegsen. In der Produktionsstätte in Hardegsen stellten sie drei Tonnen fertig verpackten unversteuerten Tabak und eine illegale Fertigungsstraße sicher. In Bovenden wurden weitere 500 Kilo Wasserpfeifentabak beschlagnahmt.