„Kein Bier für Nazis“: Initiative von Göttinger Kneipen, Clubs und Cafés
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„Kein Bier für Nazis“: Initiative von Göttinger Kneipen, Clubs und Cafés.
© Quelle: picture alliance / dpa
Göttingen. Göttinger Gastronomiebetriebe haben die Initiative „Kein Bier für Nazis“ gegründet. Bislang beteiligen sich das ADe, die Diva Lounge, das Eins B, das Déjà Vu und das Exil, der Nörgelbuff und die Sonderbar sowie das Salamanca und das Thanners.
„Wir werden uns von einer Minderheit nicht einschüchtern lassen, kompromisslos das Hausrecht durchsetzen und jede rechte Äußerung konsequent zur Anzeige bringen“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Initiative.
Pöbeleien, Provokationen, Hitlergrüße
Die Initiative versteht sich als eine Reaktion auf die in den letzten Monaten vermehrt auftretenden Übergriffe durch eine Gruppe von rechtsextremen Personen. So sei es in und um verschiedenen Lokalen immer wieder zu Pöbeleien, Provokationen und auch dem Zeigen des Hitlergrußes durch Mitglieder der Gruppe gekommen.
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Logo "Kein Bier für Nazis"
© Quelle: r
Aus Sicht der Initiative sei Situation vor etwa einem Monat eskaliert. Zwei Besucher der S-Bar in der Kurzen Straße wurden von rechten Schlägern angegriffen, auf die Straße gezerrt und dort verprügelt. Bereits im November griffen ebenfalls rechte Schläger zwei Männer am Theaterplatz an. Einer der Angegriffenen erlitt durch den Angriff mit einem langen metallenen Gegenstand schwere Verletzungen im Gesicht. Nach Tageblatt-Informationen soll es sich teilweise um dieselben Täter wie beim Sonderbar-Vorfall gehandelt haben.
Initiative gegen rechte Gewalt und Hetze
„Bisher fanden die Übergriffe hauptsächlich früh morgens statt, aber auch tagsüber setzt sich die Gruppe in Cafés und provoziert dort die Anwesenden mit offen rechten Äußerungen“, schildert die Initiative ihre Beobachtungen. Sie sei Ausdruck gegen rechte Gewalt und Hetze und biete so auch die Möglichkeit gemeinsam auf die Übergriffe zu reagieren, heißt es weiter. Sie richte sich an alle Kneipen, Cafés, Bäckereien, Kiosks und Restaurants, die rechte Personen nicht in ihren Lokalitäten duldeten.
Hintergrund der Initiative zum jetzigen Zeitpunkt ist eine seit einigen Monaten in Göttingen aktive Gruppe von zehn extrem rechten Männern und Frauen, die aus dem Umfeld der Identitären Bewegung und der Jungen Alternative stammen und die Beziehungen zu bekannten Neonazis wie Thorsten Heise (NPD) pflegen.
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Demo gegen "faschistische Umtriebe" in der Göttinger Innenstadt.
© Quelle: Brakemeier
Am vergangenen Sonnabend hatten bis zu 1000 Menschen in der Innenstadt von Göttingen gegen "faschistische Umtriebe" und rechte Gewalt demonstriert.
Von Michael Brakemeier
GT/ET