„Keiner soll einsam sein“

Benefiz-Gala im Deutschen Theater: 20.000 Euro für Tageblatt-Weihnachtshilfe

Benefizgala zu Gunsten von „Keiner soll einsam sein“ im Deutschen Theater.

Benefizgala zu Gunsten von „Keiner soll einsam sein“ im Deutschen Theater.

Göttingen. Selten war es so schön, etwas Gutes zu tun: Vor fast ausverkauftem Haus haben am Donnerstagabend fast 500 Besucher eine einzigartige Uraufführung gefeiert. Mit einer spektakulären Gala hat das Ensemble des Deutschen Theaters (DT) mit der hauseigenen Big Band ein Best of verschiedener musikalischer Produktionen präsentiert. Der Erlös des Abends von Göttinger Tageblatt und DT kommt vollständig der Weihnachtshilfe der Tageblatt-Aktion „Keiner soll einsam sein” zugute. Am Ende waren es rund 20.000 Euro. „Das ist überwältigend. Es zeigt, dass die Menschen in unserer Region in diesen Zeiten zusammenstehen“, freute sich Tageblatt-Chefredakteur Frerk Schenker.

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Das DT-Ensemble präsentierte erstmals und exklusiv die Revue „Life is a Cabaret, old Chum!”. Durch das vielfältige Programm mit Live-Musik führte ein glänzend aufgelegter Volker Muthmann, der die eine oder andere Spitze verteilte und dabei den Abend souverän begleitete. Unter den Gästen waren zahlreiche bekannte Göttingerinnen und Göttinger aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Sport und Kultur. Sie alle – wie auch alle anderen Gäste – haben mit dem Kauf ihrer Eintrittskarte Menschen aus der Region geholfen, die in Not geraten sind.

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Wunderbar lakonisch spielt die DT-Band zu Beginn im Hintergrund, während Muthmann über den Sinn eines solchen Abends spricht. Es geht darum, die Welt schöner zu machen, Göttingen zu einem besseren Ort und dabei auch das Klima nicht zu vergessen. Natürlich! Große Worte, die jeder im Saal unterschreiben würde. Doch darum geht es nicht alleine. „Vielleicht sind wir sogar vergnügt“, sagt Muthmann. Darauf hoffte auch das Publikum, das schon zu diesem frühen Zeitpunkt mit Beifall und Jubel antwortete. Das allerdings sollte sich im Verlaufe des Abends noch gewaltig steigern.

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Natürlich gilt es auch, besondere Gäste zu begrüßen. Oberbürgermeisterin Petra Broistedt – „nicht da“, sagt Muthmann. Sonst jemand von der Stadt? Ja, Tom Wedrins, Bürgermeister. „Metin Tolan kommt etwas später“, entschuldigt Muthmann den Präsidenten der Georgia Augusta – und startet den Running Gag des Abends. Es dauert lange, bis der Unipräsident schließlich kam und von Muthmann ganz persönlich begrüßt wird, begleitet vom Lachen des wissenden Publikums. Da hat der Präsident schon viel dieses wirklich grandiosen Abends verpasst. Eine Instagram-Botschaft hat auch der neue niedersächsische Kulturminister Falko Mohrs übermittelt und angekündigt, beim nächsten Mal dabei zu sein, wenn er früher eingeladen würde. Spitz erinnert Muthmann daran, dass der Politiker noch gar nicht so lange im Amt ist.

Galabend im DT Göttingen: Von Woyzeck über Bowie bis Reiser

Das musikalische Programm des Abends speist sich aus diversen DT-Produktionen der vergangenen Monate und Jahre. Natürlich stehen die weltberühmten Lieder aus dem Musical „Cabaret“ auf dem Programm, überwiegend gesungen von Gaia Vogel, einer Schauspielerin mit starker Stimme und ganz viel Bühnenpräsenz. Dass neben ihr viele Schauspieler im Ensemble des DT über hervorragende Gesangsstimmen verfügen, macht diesen Abend zu einem großen Erlebnis.

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„Woyzeck“ taucht im Programm auf, eine Produktion aus dem Jahr 2019. „Wir sind ja nicht nur zum Spaß hier“, sagt Muthmann. Woyzeck, der geschundene Soldat, der ganz unten in der Gesellschaft leben muss und keine Möglichkeit hat, sich aus diesem Abgrund zu befreien, sei jemand, „dem wir Aufmerksamkeit schenken würden“. „Misery is the River of the World“ hat der große Tom Waits getextet und komponiert, „das Leben ist ein Fluss, wer Pech hat, muss rudern“, erklärt Muthmann.

David Bowie ist Dank des grandiosen Muthmann gegenwärtig auf der Bühne. Denn der Moderator singt auch, einen Bowie-Hit im Duett mit Michael Frei, musikalischer Leiter des Theaters und leidenschaftlicher Gitarrensammler. Für das Bowie-Musical „Lazarus“ hat er sich für den speziellen Sound eine weitere Gitarre zugelegt. Das Duett liefert einen der Gänsehaut-Momente des Abends.

Charmant und lässig

Marilyn Monroe bringen Vogel und Katharina Pittelkow in Erinnerung, nicht nur stimmlich, sondern auch optisch mit entsprechendem Kostüm und Maske. Moritz Schulze, charmant und lässig, lässt Frank Sinatra auferstehen. Bastian Dulisch, Teil des „Cabaret“-Ensembles, zeigt, dass auch er singen kann. Bei Andrea Strube steht das schon seit Jahren außer frage. Und Roman Majewski bringt mit sanglicher Unterstützung aus dem Ensemble Kostproben des deutsch-deutschen Abends „Alles Lüge und immer wieder wächst das Gras“ mit Musik von Rio Reiser und Gundermann auf die Bühne. Das, jawohl, ist bewegend. Majewski hatte übrigens die Idee zu dieser Produktion, die das Leitungsteam gerne aufgenommen hat.

KSES in Göttingen: Unterstützung für Menschen

Zwischen den musikalischen Parts spricht Muthmann mit Chefredakteur Schenker über den Hintergrund der Tageblatt-Aktion „Keiner soll einsam sein“. „Unsere Aktion“ erklärt Schenker zur „Herzensangelegenheit“. DT-Intendant Erich Sidler erinnert daran, dass „das Solidaritätsprinzip eine Säule der Gesellschaft“ sei und damit identitätsstiftend. Wolfgang Stoffel erzählt vom Beginn von „Keiner soll einsam sein“, denn der ehemalige Tageblatt-Verwaltungschef organisiert diese Hilfsaktion seit 30 Jahren.

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Anja Schweitzer von der Sozialberatung des Diakonieverbands berichtet stellvertretend für alle freien Hilfsorganisationen vom Einsatz des gespendeten und eingespielten Geldes und der Unterstützung für Menschen, die es dringend benötigen. Eine Spende der Sparkasse Göttingen von 3000 Euro überbringt schließlich die Vorstandsvorsitzende Ines Dietze. Immerhin 30 Euro bringt der Bart von Muthmann ein, den ihm Schauspielerkollege Dulisch live abrasiert. Der Hammer bei der kurzen Auktion fällt zu schnell – der ein oder andere Gast war noch dabei, die Geldbörse zu zücken.

Am Ende feiert das Publikum begeistert diesen mitreißenden Abend. Wer nicht dabei war kann sich schon aufs nächste Jahr einstimmen. Am 24. November 2023 soll es wieder eine DT-Gala für die Tageblatt-Aktion „Keiner soll einsam sein“ geben, kündigt Muthmann an.

GT/ET

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