Klein Schneen gewinnt Leader-Wettbewerb
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Klein Schneen gewinnt den Wettbewerb „Unser Dorf fährt elektrisch“.
© Quelle: Rüdiger Franke
Rodetal. „Für uns beginnt heute die Stunde Null“, sagte Albrecht Baetge, Sprecher von „Klein Schneen Mobil“. Vor der Auszeichnung hatte er erklärt, dass sich an dem Abend entscheiden werde, wie es für die Gruppe weitergehe. „Jetzt können wir einen Verein gründen und überlegen, wo wir die Ladesäule aufstellen.“ Das Motto der Gruppe „Wir stehen unter Strom!“ war auf ihren grünen T-Shirts zu lesen. „In der Gruppe stand der Spaß im Vordergrund, doch jetzt geht die Arbeit richtig los.“
Projektkoordination
Der Wettbewerb sei eine Leader-Projektkoordination, um die (Elektro-)Mobilität auf den Dörfern zu unterstützen, erklärte Leader-Regionalmanager Hartmut Berndt. Außer Klein Schneen erhielten die Aktionsgruppen der Orte Escherode, Groß Lengden und Spanbeck innerhalb des Leader-Bereiches Göttinger Land eine Ladesäule. Im Bereich Harzweserland waren es Schlarpe, Heckenbeck und Gehrenrode sowie Eisdorf im Bereich Osterode am Harz. Schlarpe und Eisdorf wurden ebenfalls mit 7500 Euro Leasingzuschuss für ihr Engagement belohnt.
Bilder von der Preisverleihung
Umdenken
„Ich gehe davon aus, dass Elektroautos sich durchsetzen“, sagte Magnus Buhlert, Leiter des Referats „Mobilität der Zukunft, Elektromobilität, alternative Antriebe, klimagerechte Treibstoffe“ im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Er plädierte dafür, dass zumindest Zweit- und Drittautos als Elektroautos angeschafft werden. Und durch Car-Sharing könnten sieben bis neun Autos eingespart werden, denn viele Fahrzeuge stünden 23 Stunden pro Tag.
Grundgedanke
Es sei der Grundgedanke von Leader, Impulse zu geben und dann in der Ausführung zu unterstützen, erläuterte Berndt. Hinzu käme der Austausch zwischen den Dörfern. „Es gab bereits einen regen Kontakt von Klein Schneen mit Schlarpe“, berichtete Christel Wemheuer, Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe Göttinger Land, in ihrer Laudatio zum Gewinner des ersten Preises. Beide Orte, obwohl nicht dicht beieinander liegend hätten sich über verschiedene Punkte zum Projekt ausgetauscht.
Motivation
Der Wettbewerb wurde 2017 mit einer Informationsveranstaltung in Krebeck gestartet. Die engagiertesten Orte erhielten 13 Monate später ihre Belohnung. Die Motivation am Projekt teilzunehmen, unterschied sich in den Orten. In Spanbeck beispielsweise sei die Verbindung mit dem Öffentliche Personennahverkehr nach Göttingen gut, sagte Margitta Kolle als Vertreterin der Spanbecker Wettbewerbsgruppe. Allerdings liege der Ort auch im Einzugsbereich von Northeim, Osterode und Ebergötzen. „Die Orte zu erreichen gleicht fast schon einer Weltreise“, sagte sie. In der Gruppe gebe es Einzelpersonen, Familien, Passivfahrer und Spender, die ihre Unterstützung zugesagt hätten.
Viele Stränge
In Klein Schneen gab es nach Baetges Angaben viele verschiedene Stränge, die sich zusammenfanden: den ökologischen Nutzungsgedanken, die soziale Komponente, der technologische Fortschritt sowie die Idee, Mobilität im ländlichen Raum anders zu denken. „Das ist typisch für unser Dorf, dass sich Leute finden, um etwas umzusetzen. Es besteht ein guter Zusammenhalt.“
Ökologisch interessiert
Ökologisch interessierte Menschen gebe es auch zahlreiche in Groß Lenden, erzählte Jonas Gloger. Das Dorf habe bereits beim Wettbewerb „Unser Dorf nutzt die Sonne“ den ersten Preis gewonnen. Auch habe es vor 20 Jahren bereits ein Car-Sharing im Dorf gegeben. Eingebunden werden sollen beim aktuellen Projekt alle Altersklassen vom Führerscheinanfänger bis zu Senioren, die ihr Auto abgeben.
Professionelle Struktur
In Eschenrode gebe es eine Lebensgemeinschaft mit 30 Erwachsenen, die bereits einen Carpool nutzen, sagte Steffen Emrich. Zunehmend hätten auch Leute aus dem Dorf Interesse gezeigt. Das Carsharing solle nun mit einer professionellen Struktur versehen werden.
Start versüßen
Einfach sei die Entscheidung der Region Osterode am Harz gewesen, berichtete der Vorsitzende Frank Uhlenhaut. Mit Eisdorf sei nur ein Dorf bis zum Ende dabei geblieben. Weil deshalb noch Mittel übrig blieben, werde ihnen „der Start mit einer zweiten Ladesäule versüßt“.
Von Rüdiger Franke
GT/ET