Intel-Officer bei der Polizei

Leitstelle Göttingen bekommt Online-Unterstützung

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) machte sich in der Osnabrücker Leitstelle ein Bild der Arbeit der Intel-Officer.

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) machte sich in der Osnabrücker Leitstelle ein Bild der Arbeit der Intel-Officer.

Göttingen. Damit Streifenpolizisten sich bei Einsätzen einen umfassendes Bild der Gefahrenlage machen können, sollen sie künftig von sogenannten Intel-Officer unterstützt werden. Auch die Leitstelle der Polizeidirektion in Göttingen soll solche Experten für die Online-Recherche bekommen.

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„Das ist ein tolles Projekt, ich finde es gut, dass wir das umsetzen konnten“, sagte der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) bei einem Besuch in der Osnabrücker Leitstelle. Dort wurde der Einsatz der Online-Beamten im vergangenen Jahr erfolgreich getestet. Seit März sind nun 13 Intel-Officer in Niedersachsen im Einsatz.

Warnungen für Beamte im Einsatz

Relevante Informationen aus sozialen Netzwerken über Personen und soziale Hintergründe sowie Bilder von vermissten oder gesuchten Personen geben die Onliner an die Streifen heraus. So können die Beamten im Einsatz gewarnt werden, wenn jemand als gewaltbereit gilt oder als Sportschütze Zugriff auf Schusswaffen hat.

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Die Online-Experten sollen lediglich öffentlich zugängliche Informationen recherchieren, die nicht in den Polizeidatensätzen vorkommen, sagte der Leiter der Osnabrücker Polizeileitstelle Phil Havermann. Das können unter anderem Fotos und Telefonnummern sein. Die Daten speichere die Polizei nicht für künftige Einsätze, sondern nutze sie nur für den konkreten Einzelfall.

Start in Göttinger Leitstelle noch unklar

Dass die Göttinger Leitstelle an dem Projekt beteiligt wird, ist bereits in Planung. „Wir wissen, dass sie kommen werden“, sagt Michael Müller von der Polizeidirektion, aber nicht wann und wie viele Online-Beamte es sein werden. Auch wie genau der Einsatz aussehen wird, ist noch nicht klar. Aber: „Wir begrüßen das vor dem Hintergrund der positiven Erfahrungen in den anderen Polizeidirektionen“, sagt er.

Denn die Streifenbeamten sehen die neue Unterstützung überwiegend als positiv an. Die Arbeit der Polizisten ist nach Havermanns Angaben sicherer geworden. Mehr als 70 Prozent der Beamten fanden die Informationen relevant für die Einsatzbewältigung. Die Beobachtung sozialer Netzwerke habe zum Beispiel bei Fußballspielen geholfen, schneller Bereitschaftspolizisten zu gewaltbereiten Fanansammlungen anrücken zu lassen.

In der Osnabrücker Leitstelle lief von Juli bis Dezember 2018 ein Forschungsprojekt der Deutschen Hochschule der Polizei. Dort arbeiteten zwei Beamte als Intel-Officer. In dieser Phase sei bei der Suche nach vermissten Personen, bei Fällen von häuslicher Gewalt und der Überprüfung von Personen die Internet-Recherche am häufigsten angewandt worden.

Von Norma Jean Levin mit dpa

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