Drogenprozess in Göttingen

Mit zehn Kilo Marihuana im Kofferraum gestoppt

Göttingen/Bad Sachsa. Die beiden Angeklagten – ein gelernter Kaufmann aus Bad Sachsa und ein Student aus Osterode – waren Mitte Januar festgenommen worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, spätestens Ende 2016 beschlossen zu haben, künftig ihren Lebensunterhalt durch gemeinsame Drogengeschäfte zu bestreiten. Während der Student sich vor allem um die Planung und Organisation gekümmert habe, sei der Automobilkaufmann hauptsächlich als Fahrer mit der Beschaffung und Auslieferung der Drogen befasst gewesen.

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Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die Angeklagten mehrfach größere Mengen Drogen gekauft haben, um sie gewinnbringend weiterzuverkaufen. Bei einer Beschaffungsfahrt hätten sie im vergangenen Dezember vergangenen Jahres an einem Ort in Sachsen-Anhalt von einer unbekannten Person unter anderem 14 Kilo Marihuana, drei Kilo Amphetamin und 300 Gramm Kokain gekauft. Im Januar hätten sie gemeinsam in Berlin von einem Unbekannten zehn Kilo Marihuana und einige Gramm Kokain erworben. Auf der Rückfahrt stoppten Spezialkräfte des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) der Polizeidirektion Göttingen den 27-Jährigen Angeklagten aus Bad Sachsa. Im Kofferraum seines Autos lagen die kurz zuvor erworbenen Drogen, diese hatten nach Schätzungen der Polizei einen Straßenverkaufswert von rund 100 000 Euro.

Diverse Depots für Drogen

Die Polizei hatte bereits seit geraumer Zeit gegen die beiden 27-Jährigen ermittelt. Aus der Anklage ergibt sich, dass sie die beschafften Drogen in diversen Depots gelagert hatten, unter anderem im Wohnhaus eines Mannes in Bad Sachsa, der sowohl „Bunkerhalter“ als auch Abnehmer der Drogen gewesen sein soll. Beide Angeklagte hatten außerdem jeweils eine Garage in Bad Sachsa angemietet.

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Zeitgleich mit dem MEK-Einsatz gegen den Kurierfahrer durchsuchten Polizeibeamte insgesamt sieben Wohnungen in Osterode und Bad Sachsa sowie die Studentenwohnung des zweiten Angeklagten in Berlin. Dabei kamen auch Drogenspürhunde und ein Geldspürhund der Diensthundestaffel aus Göttingen zum Einsatz. Insgesamt stellten die Fahnder in den Depots unter anderem knapp drei Kilo Marihuana, mehr als drei Kilo Haschisch, 700 Ecstasy-Tabletten, etwa 3000 Gramm Amphetamin und mehr als 100 Gramm Kokain sicher. Außerdem beschlagnahmten die Beamten Bargeld in Höhe von insgesamt 40 000 Euro.

Diverse Kunden in Südniedersachsen

Nach den Ermittlungen der Polizei hatten die Angeklagten diverse Kunden im gesamten Raum Südniedersachsen und darüber hinaus, die sich ihrerseits als Dealer betätigt und die erworbenen Drogen an Konsumenten weiterverkauft haben sollen.

Zum Auftakt des Prozesses wollten die Angeklagten noch keine Angaben zur Sache machen. Ihre Verteidiger kündigten aber an, dass es voraussichtlich Anfang August möglicherweise eine „weitgehend geständige“ Einlassung geben könnte. Das Gericht hat insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt.

Von Heidi Niemann

GT/ET

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