Die Auswertung von Daten aus einer Fitness-Uhr haben am Montag im Prozess um den Frauenmord in der Wiesenstraße eine zentrale Rolle gespielt. Vor dem Landgericht in Göttingen schilderte ein Polizist, welche Informationen die Ermittler über einen möglichen Tathergang daraus rekonstruieren können.
Göttingen. Fingerabdrücke, DNA-Spuren, Chat-Nachrichten: Solche Spuren sind häufig wichtige Indizien, um ein Verbrechen aufklären zu können. In dem derzeit laufenden Mordprozess um den gewaltsamen Tod einer 51-jährigen Frau in Göttingen könnte dagegen ein spezielles Hightech-Gerät eine zentrale Rolle als Beweismittel spielen: Sowohl der 44-jährige Angeklagte als auch das Opfer trugen am Tattag eine Fitness-Uhr, mit der sie ihre sportlichen Aktivitäten aufzeichneten.
Am Montag schilderte ein Polizist vor dem Landgericht Göttingen, welche Informationen die Ermittler bei der Auswertung dieser Fitness-Daten gewinnen konnten. Unter anderem stießen sie darauf, dass der Angeklagte möglicherweise Daten manipuliert haben könnte, um ein Alibi vorzutäuschen. Demnach hatte er am Tattag einen Spaziergang um den Maschsee gemacht. Diese vermeintlichen Aktivitäten korrespondierten jedoch nicht mit der Anzahl der am Tattag aufgezeichneten Schritte, sagte der Ermittler. Dies sei ein Beleg dafür, „dass es diesen Spaziergang um den Maschsee nicht gegeben hat.“