Protest gegen drohende Abschiebung in Göttingen
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Protest gegen Gewahrsam eines Asylbewerbers vor dem Polizeirevier, 24.05.2018, Göttingen.
© Quelle: Swen Pförtner
Göttingen. Die Göttinger Polizei hatte den Mann am Mittag in der Flüchtlingsunterkunft Siekhöhe festgenommen und auf die Wache gebracht. Nach Tageblatt-Informationen soll es sich um den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Willard Gondo handeln. Er spielte in der zweiten Mannschaft des SC Hainberg. Und auch als Co-Trainer der D1-Jugend des SC war er bereits aktiv.
Gegen Gondo liegt ein Abschiebehaftbescheid vor. Nach Angaben von Polizei und Flüchtlingshelfern soll Gondo nach Norwegen abgeschoben werden. Von dort war er nach Deutschland gekommen, nachdem sein Asylverfahren in Norwegen abgelehnt worden war. Ein Anwalt will die drohende Abschiebehaft Gondos verhindern.
Nach Angaben von Helfern hat Gondo in den vergangenen sieben Monaten auf der Siekhöhe gelebt und auch dort Jugendliche im Fußball trainiert. Gegen 13.30 hatte ihn die Polizei dort in Abschiebehaft genommen. Die Nacht verbracht der 33-Jährige im Göttinger Gewahrsam. Erst am Freitag sollte über das weitere Vorgehen entschieden werden, so Polizeisprecher Christian Janzen am Donnerstagabend.
Gegen die Haft Gondos protestierten am Nachmittag mehr als 100 Menschen vor der Polizei. Zeitweise blockierten sie die Zufahrt. Als die Polizei nach vorheriger Aufforderung die Demonstranten auf den Grünstreifen drängen wollte, kam es zu kleineren Rangeleien und Wortgefechten. Die Zufahrt zur Polizei in der Jheringstraße war von Abschiebegegnern mit einem Schloss blockiert worden. Etwa 20 Demonstranten hielten sich dort auf.
Als gegen 20 Uhr die Einfahrt zur Polizei an der Groner Straße mit Hilfe zusätzlicher Polizeikräfte geräumt werden sollte, kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen. Vier Personen seien wegen Widerstand gegen Polizisten vorläufig in Gewahrsam genommen worden, so Janzen.
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Von Michael Brakemeier