Seit Ende September steht ein 50-Jähriger Anlageberater aus Göttingen vor Gericht. Vier Straftaten werden ihm zur Last gelegt. Im Prozess hat jetzt ein ehemaliger Polizist über die Ermittlungen berichtet.
Göttingen.In dem Betrugsprozess gegen einen 50-jährigen Vermögensberater aus Göttingen hat am Donnerstag ein inzwischen pensionierter Polizist über die damaligen Ermittlungen berichtet. Der 50-jährige Angeklagte muss sich seitEnde September wegen besonders schweren Betruges vor dem Landgericht Göttingen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vier Straftaten aus den Jahren 2015 und 2016 vor. Demnach soll der 50-Jährige als Verantwortlicher einer Investment-Gesellschaft unter Vorspiegelung falscher Umstände in drei Fällen von Kunden Depotübertragungen im Gesamtwert von rund 60.000 Euro erschlichen haben. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurden die Wertpapiere rechtsgrundlos auf dessen eigene Investment-Gesellschaft übertragen. Außerdem soll der Angeklagte einen Kunden mit falschen Versprechen dazu bewegt haben, 100.000 Euro auf ein Gesellschaftskonto zu überweisen.
Der Finanzberater, der sich auf diversen Internet-Portalen unter anderem als Jurist, Vermögensmanager und „Reichenflüsterer“ ausgegeben hat, soll dem Kunden versprochen haben, das Geld würde mit einer Rendite von jährlich 5,5 Prozent in festverzinsliche Papiere renommierter Unternehmen angelegt. Tatsächlich sei das Geld jedoch für hochspekulative Finanzgeschäfte verwendet worden, heißt es in der Anklage. Der betreffende Kunde hatte die Summe etwa ein halbes Jahr später zurückerhalten. Zu diesem Zeitpunkt soll der 50-Jährige bereits gewusst haben, dass gegen ihn ein Ermittlungsverfahren läuft. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte bei seinen Taten gewerbsmäßig gehandelt und einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeigeführt.