Der Doppelmord im Göttinger Stadtteil Grone hat nicht nur zwei Frauen das Leben gekostet, sondern auch zahlreiche Menschen traumatisiert. Das ist erneut in dem Prozess vor dem Landgericht Göttingen deutlich geworden. Ihr Chef hat am Freitag ausgesagt.
Göttingen.Am Freitag hatte die Schwurgerichtskammer drei Zeugen ins Lansgericht Göttingen geladen, die den Opfern zu helfen versucht hatten. Ein Zeuge war der Inhaber der Apotheke, in der die beiden Frauen beschäftigt gewesen waren. „Ich habe zwei Menschen verloren“, sagte der Apotheker. Die 44-Jährige habe seit 22 Jahren bei ihm gearbeitet, die 57-Jährige seit 34 Jahren. Ihr Tod bedeute einen unermesslichen Verlust: „Die Seele des Ladens ist weg.“
In dem Prozess muss sich der bereits mehrfach vorbestrafte Frank N. wegen zweifachen Mordes und zweifacher gefährlicher Körperverletzung verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-Jährigen vor, am 26. September 2019 auf offener Straße seine Ex-Partnerin mit einer brennbaren Flüssigkeit bespritzt und in Brand gesetzt zu haben. Anschließend habe er die 44-Jährige durch zahlreiche Messerstiche so schwer verletzt, dass sie am Tatort verstarb. Als eine Kollegin aus der Apotheke ihr zu Hilfe eilte, habe er auch diese angegriffen. Die 57-Jährige verstarb später im Krankenhaus.