Einst war es ein Pionier-Bauwerk, heute könnte es schon bald Geschichte sein: Das Gebäude, in dem bis vor wenigen Wochen noch der Real-Markt in Göttingen-Weende untergebracht war, hat eine bewegte Geschichte. Eine Spurensuche.
Göttingen. Über die Straße hinüber verbindet seit jeher eine Brücke das Bono-Möbelgeschäft mit dem, was bis vor kurzem der Real-Markt in Weende war. Dass diese Brücke jemals von Menschen überquert wurde, mag für jüngere Göttinger schwer vorstellbar erscheinen. Doch sie ist ein Relikt der Geschichte des Gebäudekomplexes an der Großen Breite, der das Gewerbegebiet Lutteranger seit Jahrzehnten prägt. Eine Spurensuche in der Vergangenheit.
Renate Maier sitzt auf einem Holzstuhl in ihrem Garten und legt zwei kleine, weiße Scheibchen mit dunklem Sichtfenster in der Mitte auf den Tisch vor sich. Auch ein Relikt – es sind Dias. Eines zeigt einen Rohbau, das andere einen vielen Göttingerinnen und Göttingern vertrauten Anblick: Es ist das Gebäude, das bis in diesen Frühling über Jahrzehnte den Real-Markt beherbergte. Irritierend wirkt da zunächst der Pylon auf dem Parkplatz. Auf dem prangt groß das Wort „Bono“. Ist das nicht der Markt gegenüber?