Schutz für Klingebiel-Zelle
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Kopie der Zelle von Justus Klingebiel. Der Psychiatriepatienten bemalte in der 50er Jahren seine Zelle im Festen Haus Göttingen.
© Quelle: Alciro Theodoro Da Silva
Göttingen. Die sogenannte Klingebiel-Zelle könne zwar aus dem Festen Gebäude herausgenommen werden, doch das sei zu teuer. Das hat das Land Niedersachsen als Besitzer des Festen Hauses Göttingen jetzt mitgeteilt. Göttingens Kulturdezernentin Petra Broistedt (SPD) erstatte dem Ausschuss für Kultur und Wissenschaft jetzt darüber Bericht.
In den 1950er-Jahren hat der Psychiatriepatient Justus Klingebiel seine Zelle im Festen Haus Göttingen, das inzwischen zum Landeskrankenhaus Moringen gehört, komplett ausgemalt. Seit 2012 steht sie unter Denkmalschutz und ist ein weltweit einzigartiges Kunstwerk der sogenannten Outsider-Kunst. Seit Jahren schon bewegt den Göttinger Stadtrat die Frage, wie das Kunstwerk geschützt und zugänglich gemacht werden kann. Das Land Niedersachsen hat jetzt den derzeitigen Stand mitgeteilt.
Das Herausnehmen des Zimmers erfordere einen erheblichen Eingriff in die Bausubstanz, so die Dezernentin. Allein diese sogenannte Translozierung würde rund 410 000 Euro kosten. Zusätzlich müssten dann Transport und Installation an einem anderen Ort finanziert werden.
Besucht werden könne die Zelle laut Broistedt derzeit und in naher Zukunft nicht. Das Land denke über eine eigene Verwendung, möglicherweise für Verwaltung, für das Gebäude nach. Immerhin habe das Land schon Klimageräte installiert, und eine Mitarbeiterin des Landes schaue regelmäßig nach dem rechten.
Von Peter Krüger-Lenz
GT/ET