„Sicherer Hafen“ für Flüchtlinge: Köhler unterstützt Appell an Niedersachsens Landesregierung
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Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler fordert Niedersachsen auf, mehr Flüchtlinge aufzunehmen.
© Quelle: Christina Hinzmann / GT
Göttingen/Hannover. Die Unterstützung für einen Appell, der Niedersachsens Landesregierung zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge auffordert, wächst weiter. Nun hätten auch die Oberbürgermeister von Hannover und Göttingen, Belit Onay (Grüne) und Rolf-Georg Köhler (SPD), den Offenen Brief „Niedersachsen soll Sicherer Hafen werden“ unterschrieben, teilte Niedersachsens Flüchtlingsrat am Donnerstag mit.
Zuvor hatten schon Rathauschefs und Landräte unter anderem aus Cloppenburg, Nordhorn und Holzminden das Schreiben unterzeichnet. In dem Offenen Brief vom 22. Juni fordern mehr als 130 Organisationen, dass sich Niedersachsen zum „Sicheren Hafen“ für Flüchtlinge erklärt und damit dem Beispiel vieler Kommunen folgt.
Humanitäre Verantwortung
„Die Landeshauptstadt Hannover ist ein Ort der Weltoffenheit und der Solidarität“, sagte Onay. „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass Menschen in Frieden und Sicherheit ein gutes Leben führen können.“ Deshalb unterstütze die Landeshauptstadt die vielen niedersächsischen Initiativen und das Land dabei, noch stärker seiner humanitären Verantwortung gerecht zu werden.
Köhler sagte, die Stadt Göttingen sichere Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Gewalt seien, ihre volle Solidarität zu. „Wir nehmen das Sterben auf Fluchtrouten, vor allem im Mittelmeer, nicht hin.“ Das müsse auch ein gesamteuropäischer Konsens sein. Wer Menschen aus Seenot rette, verdiene volle Unterstützung und dürfe nicht kriminalisiert werden, fügte Köhler hinzu.
Situation auf griechischen Inseln dramatisch
Dem Flüchtlingsrat zufolge ist die Situation in den Hotspots auf den griechischen Inseln weiter dramatisch. Mehr als 35.000 Menschen säßen dort fest, die Stimmung sei stark angespannt. Auf dem Mittelmeer sei das Rettungsschiff „Ocean Viking“ mit 180 Geretteten an Bord länger als eine Woche von europäischen Regierungen blockiert worden. Auch den 50 aus Seenot geretteten Menschen an Bord des Tiertransportschiffs „Talia“ hätten Malta und Italien tagelang einen sicheren Hafen verweigert. „Solange europäische Staaten und auch die Bundesregierung blockieren und die sofortige Aufnahme von Menschen auf der Flucht verweigern und verzögern, müssen die Bundesländer aktiv werden“, erklärte der Flüchtlingsrat.
Von epd