Tageblatt-Kolumnistin Anke Weber kommt zur Signierstunde nach Göttingen
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Anke Weber ist am Freitag, 22. November zu Gast in Göttingen und signiert ihr neues Buch „Mein Landleben“ in der Tageblatt-Geschäftsstelle.
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Göttingen. Jeden Sonnabend veröffentlicht die Journalistin Anke Weber ihre Kolumne "Mein Landleben" im Tageblatt. Jetzt hat sie daraus einen Sammelband gemacht und veröffentlicht. Am Freitag, 22. November, 16 bis 17 Uhr, kommt sie zu einer Signierstunde in die GT-Geschäftsstelle, Wiesenstraße 1.
Das Landleben hat nur selten mit der Romantik der Hochglanzmagazine zu tun. Dennoch liebt Anke Weber das Leben auf dem Land. Seit geraumer Zeit veröffentlicht die Journalistin ihre Kolumne „Mein Landleben“ auch im Tageblatt. Gegenstand ihrer kurzen Betrachtungen sind die kleinen Dinge und Umstände des Alltages und naheliegende Fragen. Zum Beispiel: Kriegen Miethühner jede Woche einen neuen Namen? Und was sind Miethühner überhaupt? Wie sie zu dieser Kolumne bekommen ist, was der Reiz des Landlebens für sie ausmacht, beantwortet Anke Weber im Tageblatt-Interview:
Was bringt eine Nachrichtenredakteurin dazu, Kolumnen übers Landleben zu schreiben?
Ich bin eigentlich gar keine klassische Nachrichten-Redakteurin, sondern eher Regional-Redakteurin. Sowohl bei der Zeitung als auch beim Radio habe ich immer regional gearbeitet. Während meiner Zeit bei radio ffn war mein Arbeitsplatz zwar der Nachrichten-Redaktion zugeordnet, dennoch waren die Regionalstudios mein Hauptaufgabenbereich.
Was wird bei Ihnen Thema und warum?
Eigentlich alles, was mir so während der Woche vor die Füße fällt. Wie bei den drei Nüssen für Aschenbrödel. Mal ist es ein Käfer, den ich sehe, mal ein Erlebnis, das ich habe, oder ein Gespräch, aus dem ich etwas herausfiltere. Beispiel: Ich bin bei Freunden zum Grillen und jemand fragt plötzlich, was Hackschnitzel seien. Oder ich sitze in meinem Büro und starre in den trüben Novembernebel – das geht ja irgendwie allen so, aber ich schreibe dann eben über diese Gefühlslage und den Nebel.
Was zeichnet das Leben auf dem Land aus?
Für mich bedeutet es ein wirklich großes Freiheitsgefühl. Es gibt sehr viel Raum für alles. Ein paar Jungs nutzen zum Beispiel irgendwo in meinem Hör-Kreis die gerodeten Felder als Motocross-Parcours. Klar, das nervt manchmal. Aber cool – wo sonst geht so etwas noch? Dieses Einfach-mal-machen-Ding ist auf dem Land sehr viel leichter als in der Stadt. Das fängt schon beim Hundespaziergang an. Ich gehe vor die Tür und bin direkt auf dem Feldweg.
Was halten Sie für den größten Unterschied zwischen Leben auf dem niedersächsischen „platten Land“ und den niedersächsischen Städten und Großstädten?
Weite versus Fülle, Beschaulichkeit versus Geschwindigkeit, fällt mir spontan dazu ein. Auf dem Land ist einfach weniger Mensch und mehr Landschaft. In der Stadt mehr Mensch und weniger Landschaft.
Nichts, was Sie an der Stadt vermissen?
Doch. Zwischendurch muss ich immer mal in die Großstadt. Sonst kommt bei mir so ein Abgehängt-Gefühl auf. Ich möchte schon mitbekommen, was dort, wo sich die meisten Menschen aufhalten, gerade brodelt und wie sich das anfühlt. Ich sitze gerne in alternativen Szene-Vierteln in Bars und Cafés oder gehe dort auf Märkte und sauge die Atmosphäre ein. Das ist wie ein Kurztrip in eine andere Welt. Davon zehre ich dann noch wochenlang.
Wo ist eigentlich die Grenze zwischen „Stadt“ und „Land“?
Die ist schwer zu verorten. Es gibt Kleinstädte, die sich ländlich anfühlen. Und es gibt Dörfer vor den Toren großer Städte, denen schon die Stadt-Mentalität anhaftet. Wahrscheinlich verläuft diese Grenze für jeden Menschen anders.
Bekommen Sie Feedback auf Ihre Tageblatt-Kolumnen?
Ja, erstaunlich oft und positiv, worüber ich mich sehr freue. Es ist ja so, dass ich als Schreibende nie weiß, wie mein Text bei der Leserschaft ankommt. Und wenn es dann mal ein Feedback gibt, ist das einfach schön.
Wird es eine Fortsetzung dieses Kolumnenbandes geben?
Material habe ich genug. Und große Lust ebenfalls. Ich wüsste sogar schon, wie das nächste Cover aussehen würde. Aber das ist noch Zukunftsmusik, aktuell bin ich noch voll mit dem frisch erschienenen ersten Band beschäftigt.
Haben Sie bereits weitere Projekte geplant?
Eigentlich plane ich immer etwas. Diverse Buch-Projekte liegen in der Schublade und warten darauf, endlich geschrieben zu werden. Nach drei Jugend-Romanen und dem Landleben-Buch hätte ich auch mal Lust, einen Roman für Erwachsene zu schreiben.
Die Autorin
Die Autorin: Anke Weber, Jahrgang 1967, lebt nördlich von Hannover auf dem Land. Mehr als 20 Jahre war sie Redakteurin bei radio ffn. Heute schreibt sie Jugendbücher, darunter „Das verdammte Chaos im Mikrokosmos“ und „Nayra und Jo – Der Beat einer Liebe“, die beide im Oetinger Verlag erschienen sind, sowie die wöchentliche Kolumne „Mein Landleben“ für mehrere Tageszeitungen. Die Signierstunde: Freitag, 22. November 2019, 16 – 17 Uhr, Geschäftsstelle des Göttinger Tageblattes, Wiesenstraße 1, Göttingen. Das Buch: Anke Weber, „Mein Landleben“, Kolumnensammlung. Hardcover mit Abbildungen. 124 Seiten, ISBN: 978-3893202539. 15 Euro Kontakt: www.ankeweber.de. Mail: autorin@ankeweber.de
Sie erreichen den Autor unter
E-Mail: c.oppermann@goettinger-tageblatt.de
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Von Christoph Oppermann
GT/ET