Dreimal die Woche drei Stunden zum Deutschkurs gehen – das ist für Eltern, die aus der Ukraine geflüchtet sind und noch keinen Kitaplatz für ihre Kinder haben, nur schwierig zu stemmen. Abhilfe schaffen möchte das Institut für Interkulturelle Kommunikation Göttingen: Dort gibt es für Geflüchtete aus der Ukraine einen kostenlosen Sprachkurs mit Kinderbetreuung.
Göttingen. An den Tafeln im Nebengebäude des Mathematischen Instituts stehen noch Formeln und Gleichungen, aber die Tische sind beiseite geschoben, auf dem Boden liegen Eisenbahnschienen und anderes Spielzeug, ein großer Gruppentisch in einer Ecke des Raums liegt voll mit Stiften und Blättern. Neun Kinder spielen hier unter Betreuung von Verena Dürchen und zwei anderen. Ihre Eltern sind nicht weit entfernt: Im gegenüberliegenden Raum besuchen sie einen Deutschkurs. Die zwölf Kursteilnehmenden sind alle vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet, jetzt lernen sie hier beim Institut für Interkulturelle Kommunikation e.V. (IIK) die neue Sprache.
„Wichtig war, dass es Kinderbetreuung gibt“, sind sich Kateryna und Iryna Osypchuk einig. Anara Smagulova vom Lektorat Deutsch als Fremdsprache der Universität übersetzt. Anders wäre es kaum realistisch für sie gewesen, dreimal die Woche für je über drei Stunden einen Sprachkurs zu besuchen. „Wir sind dankbar für diese Möglichkeit“, sagt Kateryna Osypchuk. Inzwischen haben die Kinder der beiden Kindergartenplätze bekommen – nach dem Kurs geht es für sie also jetzt zum Abholen von der Kita.