Als zweite Kommune in Niedersachsen – nach der Landeshauptstadt Hannover – hat die Stadt Göttingen mit dem Flüchtlingsrat Niedersachsen eine Kooperationsvereinbarung für das Projekt „Wege ins Bleiberecht“ (WIB) unterzeichnet. 20.000 Geflüchtete in Niedersachsen lebten mit einer Duldung, stets in der Gefahr einer Abschiebung. Für 420 Langzeitgeduldete in Göttingen könnte das Projekt Besserungen bringen.
Göttingen.Die Stadt Göttingen und der Flüchtlingsrat Niedersachsen haben eine Kooperationsvereinbarung für das Projekt „Wege ins Bleiberecht“ (WIB) getroffen. Ziel des vom niedersächsischen Sozialministerium geförderten Projekts ist es bis zum Ende der Laufzeit im Dezember 2022, Wege aufzuzeigen, wie Menschen im gesetzlichen Rahmen ein gesichertes Bleiberecht bekommen können, die sich seit mindestens sechs Jahren in Deutschland aufhalten und aktuell im Besitz einer Duldung sind.
Der Flüchtlingsrat schildert das Problem: „Viele Geflüchtete leben, oft über Jahre, mit einer Duldung in Niedersachsen.“ Sie seien stets in der Gefahr einer Abschiebung. Es gehe um die Frage, erläutert Sascha Schießl vom Flüchtlingsrat, was mit den Menschen passiert, die seit Jahren in Deutschland lebten, die angekommen und längst Teil der Gesellschaft geworden seien und trotzdem rechtlich bislang keine gesicherte Perspektive und kein Bleiberecht hätten. Ziel von „Wege ins Bleiberecht“ sei, durch einen systematischen Ansatz dazu beizutragen, die „hohe Zahl der Langzeitduldungen“ zu verringern.