Es geht auch ohne Geld: So feiern Sie Weihnachten in der Region Göttingen und geben keinen Cent aus
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Die musikalische Christvesper des Chors Cantus Cordis in der Universitätskirche St. Nikolai im vergangenen Jahr (Archiv).
© Quelle: Cantus Cordis
Göttingen. Fröhliche Weihnacht überall, heißt es im populären Lied. Aber das ist nicht immer so einfach. Weil in diesem Jahr der Offene Abend der Hilfsaktion „Keiner soll einsam sein“ abermals ausfällt, muss man andere Wege suchen, Heiligabend wenigstens ein paar Stunden in fröhlicher Gesellschaft zu verbringen – zumal dann, wenn es nichts kosten soll.
Vor allem bieten sich dafür kirchliche Veranstaltungen am 24. Dezember an. Nachmittags gibt es vielerorts Krippenspiele, bei denen gewiss nicht nur Kinder leuchtende Augen bekommen. Außerdem sind in vielen Kirchen spätabends Christvespern angesetzt, bei denen nicht zuletzt die Musik für ein wenig Feststimmung sorgen kann.
Krippenspiele und Christvespern am Heiligabend
Hier eine Übersicht über Krippenspiele und Christvespern in den Göttinger Kirchen: In Göttingen gibt es Heiligabend um 15 Uhr und um 16.30 Uhr eine Christvesper mit Krippenspiel in St. Albani, um 15 und 16.15 Uhr eine Krippenfeier in St. Paulus, um 15.30 Uhr einen Familiengottesdienst mit Krippenspiel in der Corvinuskirche. Zu Gast aus Hardegsen ist um 15.30 Uhr der Chor Cantus Cordis in der Christvesper in der Nikolaikirche. In der Jacobikirche und in der Johanniskirche wird um 16 Uhr eine Christvesper mit Krippenspiel gefeiert, zur selben Uhrzeit Christvespern in St. Marien und in der Thomaskirche (dort auch um 18 Uhr). Eine weitere Christvesper in der Corvinuskirche schließt sich um 17 Uhr an, um 18 Uhr in St. Jacobi.
Mehrere abendliche Christvespern sind musikalisch umrahmt. Um 18 Uhr gibt es eine Christvesper mit festlicher Geigenmusik in St. Albani. Um 18 Uhr wird in St. Johannis eine Christvesper gefeiert, umrahmt mit Gesang von Mitgliedern der Göttinger Stadtkantorei. Ebenfalls musikalisch geschmückt ist die Christvesper um 18 Uhr in St. Marien, bei der der Göttinger Knabenchor mitwirkt. Um 21 Uhr wird eine Christmette in St. Paulus gefeiert. Spätabends um 23 Uhr gibt es Christnachtsfeiern in St. Albani (mit festlicher Flötenmusik), in St. Jacobi (mit der Kantorei St. Jacobi) und in St. Marien. Ebenfalls um 23 Uhr gibt es Christnachtsfeiern in St. Albani (mit festlicher Flötenmusik), in St. Jacobi (mit der Kantorei St. Jacobi), in Corvinus und in St. Marien.
Waldweihnacht in Hermannshagen
Auch in der Region gibt es viele Kirchen mit besonderen Veranstaltungen an Heiligabend. Eine Krippenfeier ist am 24. Dezember um 15 Uhr in St. Cyriakus Duderstadt angesetzt. Dazu gibt es einen Heiligabendkreis um 15 Uhr im katholischen Pfarrheim St. Cyriakus (Duderstadt, An der Oberkirche 2). „Beim gemütlichen Kaffeetrinken stimmen wir uns mit Liedern, Geschichten, Gedichten und musikalischen Vorträgen auf den Heiligen Abend ein“, heißt es in der Ankündigung. Wem der Weg dorthin schwerfällt, kann sich mit dem Auto abholen lassen und wird anschließend wieder nach Hause gebracht. Dafür ist eine frühzeitige telefonische Anmeldung bei der Caritas Duderstadt (0 55 27 / 98 13 14) erforderlich.
Die Kirche St. Servatius in Duderstadt bietet um 18 Uhr eine Christvesper mit Musik des Posaunenchors an. In Hann. Münden wird um 15 und um 16 Uhr eine Christvesper mit Krippenspiel begangen, um 23 Uhr ein Gottesdienst mit dem „Morgenchor“ gefeiert, am 26. Dezember um 21 Uhr eine „Sternstunde“ mit dem Kammerchor. Nicht in einer Kirche, sondern in der Scheune des Forstbetriebs Schneemann in Hermannshagen ist Heiligabend um 16 Uhr ein Krippenspiel zu erleben. „Waldweihnacht“ heißt es in Hann. Münden am 26. Dezember um 10 Uhr. Treffpunkt für Interessierte ist der Parkplatz am Haus der Nationen.
Weitere Krippenspiele und Christvespern sind Heiligabend in den Kirchen in Scheden und in Jühnde zu erleben (16 Uhr Christvesper mit Krippenspiel), ein Krippenspiel wird um 16 Uhr in Barlissen gegeben. Um 17 Uhr folgt eine Christvesper in Meensen, um 18 Uhr gibt es eine Christvesper in der Kapelle Mielenhausen, um 22 Uhr eine Christmette (anschließend Glühwein) in Scheden und um 23 Uhr eine Christmette in der Kirche Dankelshausen.
Weihnachtsmann spielen?
Statt sich in Gruppen zu treffen, kann man Heiligabend selbstverständlich auch Familien einen ganz besonderen Besuch abstatten, der allerdings zweierlei voraussetzt: ein Weihnachtsmannkostüm und Absprachen mit den Eltern. Dafür gab es in den vergangenen Jahren eine spezielle Weihnachtsmann-Vermittlung, die die Agentur für Arbeit organisiert hatte. Doch dieser Dienst ist inzwischen eingestellt. Auf Nachfrage lautete die Begründung: „Aufgrund der hohen Zahl von versicherungspflichtigen Stellen am Markt machen wir keine Direktvermittlung von Mini-Jobs mehr.“
Treffs Heiligabend und nach den Feiertagen
Das Göttinger Nachbarschaftszentrum Holtenser Berg, Londonstraße 11a, feiert Heiligabend um 20 Uhr einen „Offenen Abend“. Diese Veranstaltung versteht sich ausdrücklich nicht als Weihnachtsfeier, sondern als Angebot für alle, die den Abend gern in Gesellschaft verbringen möchten. Es gibt herzhafte Salate (mit Fleisch und vegetarisch), Kakao, Tee und kalte Getränke. Am 27. Dezember wird am selben Ort um 10 Uhr ein gemeinsames Frühstück unter dem Motto „Nach-Weihnachts-Wichteln“ angeboten. Die Gäste werden gebeten, eine verpackte Kleinigkeit zum Verschenken mitzubringen, „heile, aber nicht sehr wertvoll“. Brötchen und Getränke stehen bereit, den Aufstrich bringt sich jeder selbst mit. Dasselbe Programm – nur ohne Wichtel-Geschenke – gibt es beim Bürgertreff Duderstadt am 27. Dezember. Das gemeinsame offene Frühstück „Gut in den Tag“ läuft von 9.30 bis 11.30 Uhr in der Marktstraße 85. „Einfach Lieblingsaufstrich mitbringen, wir stellen Brötchen und Kaffee.“
Auch der Mittagstisch St. Michael hat über die Feiertage geöffnet: zwischen 12 und 13.30 Uhr in der Turmstraße 5. Die Straßensozialarbeit Göttingen (Tilsiter Straße 2a) bietet in der Zeit vom 27. bis 30. Dezember täglich von 9 bis 13 Uhr Gelegenheit zum kostengünstigen Frühstücken und Kaffeetrinken (bis 12.30 Uhr). Damit möglichst viele Gäste diese Chance nutzen können – es ist nur Platz für neun Personen – ist die Aufenthaltsdauer auf eine Stunde beschränkt.
Nach den Feiertagen organisiert das DRK Familienzentrum Osterode am Donnerstag, 29. Dezember, von 12 bis 14 Uhr eine kostenlose Suppenstube (Osterode, Am Schilde 19). Für eine bessere Planung sollten sich Interessenten anmelden: telefonisch unter 0 55 22 / 5 05 31 23, per E-Mail an familie@drk-kv-osterode.org. Nachmittags bietet die Göttinger Trialog Tagesstätte, Kiesseestraße 63a, ein „Erzählcafé“ an, bei dem auch gespielt werden kann. Termin: Donnerstag, 29. Dezember, von 14 bis 17 Uhr.
Weihnachten im Freien feiern
Für Menschen, die mit Kirche nichts zu tun haben, geben Studierende der Universität Göttingen Tipps in einem Internet-Blog mit der Überschrift: "Hier in Göttingen ist es zur Weihnachtszeit am schönsten". Dafür muss man sich nur warm anziehen und dann in die Stadt oder in die freie Natur gehen. Die Weihnachtsbäume auf dem Campus sind der erste Tipp: "Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie schön… dass du überall auf dem Campus zu finden bist! Egal ob mit Kugel in rot, blau oder lila, mit blinkend bunten oder golden schimmernden Lichterketten, mit oder ohne Lametta, egal ob in groß, klein oder windschief – Weihnachtsbäume sind einfach immer schön! Auf dem Campus sind zum Glück einige von ihnen zu finden: im ZHG, in der Mensa, in der Zentralbibliothek, im Lern- und Studiengebäude (LSG) ... Der größte von ihnen steht dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Wilhelmsplatz und glitzert vor sich hin. Vor allem im Schnee einer meiner Lieblingsorte im winterlichen Göttingen!"
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Die Krippe von St. Michael hat die Göttinger durch den Advent geleitet.
© Quelle: Christina Hinzmann
Tipp Nummer zwei entführt zur Krippe hinter der Kirche St. Michael an der Kurzen Straße: „Schön, dass es dieser Tage so früh dunkel wird – denn so weist uns schon am Nachmittag ein Stern den Weg zur Krippe hinter der Sankt-Michael-Kirche. Von weit oben strahlt er auf den stillen Innenhof. Windlichter flackern, am Boden raschelt Stroh unter den Sohlen. Dort, nur drei Gehminuten vom Weihnachtsmarkttrubel entfernt, kommt bei mir wahrhaftig eine festliche Stimmung auf. Glauben oder Nicht-Glauben: Das Krippenspiel im Schuppen ist hübsch anzusehen. Es zeigt bis zum 2. Februar wechselnde Szenen.“
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Im Wildgehege am Kehr sind außer Hirschen auch Wildschweine zu sehen.
© Quelle: Christina Hinzmann
Für Tipp Nummer drei muss man das engere Stadtgebiet verlassen: „Weiße Hirsche im Schnee: So viel Schönheit ist kaum auszuhalten! Um das mit eigenen Augen zu sehen, braucht ihr nur ein paar (Lauf-)Schuhe mit gutem Profil. Die Anhöhe hinauf zum Wildgehege am Kehr zu nehmen, lohnt sich besonders in der Winterzeit. Bedeckt von einer weißen Decke strahlt der Wald noch mehr Ruhe aus, der Alltag in der Stadt rückt in die Ferne. Oben angekommen noch etwas Puste übrig? Weiter zum Kerstlingeröder Feld und den Platz zum kalte, klare Winterluft Atmen genießen!“ Allerdings wird es dort wohl laut Wetterbericht nicht verschneit, kalt und klar sein, sondern eher feucht mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt und trübem Himmel.