Wohnstift-Sanierung, die dritte
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So soll das GDA-Haus A nach der Sanierung aussehen.
© Quelle: r
Geismar. Beginnen sollen die Arbeiten im März dieses Jahres. Das Haus A mit seinen elf Geschossen und 220 Einzelwohnungen ist das größte der insgesamt drei Wohnkomplexe des Seniorenheims in Geismar. Die Häuser B und C wurden bereits saniert, jetzt ist Haus A, der größte Wohnkomplex des Stifts, an der Reihe.
Die Gesellschaft für Dienste im Alter (GDA) kalkuliert mit Kosten von etwa sechs Millionen Euro, erklärt GDA-Geschäftsführer Holger Horrmann. Die augenfälligste Änderung wird die Neugestaltung der Fassade sein: Sie wird farblich an die beiden anderen Gebäude angepasst, aber nicht so flächig gegliedert wie diese. Die einzelnen Farbflächen würden nicht horizontal, sondern vertikal ausgeführt. Damit, so Horrmann, erscheine der Bau – der breiteste der drei GDA-Gebäude – optisch schmaler und nicht mehr so massig.
Glas statt Beton
Unter anderem werden die Betonbrüstungen der Balkone durch Glasbrüstungen ersetzt. Außerdem müssen die derzeitigen, noch aus Holz gefertigten Fenster ausgetauscht werden. Hier kommen Kunststofffenster mit einer deutlich besseren Wärmedämmung zum Einsatz. Bisher, so Geschäftsführer Horrmann, „wehte es frisch und windig durch die Holzfenster“.
Die neuen Fenster einschließlich der Zugänge zu den Balkonen seien zudem größer als die alten. Weil die neuen Zugänge 95 statt nur 80 Zentimeter breit sein werden, würden die Bewohner künftig auch mit dem Rollstuhl auf den Balkon fahren können. Und weil die Wärmedämmung stark verbessert werde, könnten auch die Heizkörper in den Räumen ausgetauscht werden: Sie werden deutlich kleiner.
Dämmung nicht brennbar
Zur höheren Energieeffizienz wird auch eine Außendämmung der Fassade beitragen. Das Material werde nicht brennbar sein, versichert Architekt Torsten Michelmann, zuständiger Architekt aus Hannover. Es werde Mineralwolle verwendet – und nicht etwa Dämmblöcke aus dem in den vergangenen Jahren zunehmend in die Kritik geratenen Styropor.
Die Sanierungsarbeiten würden strangweise vorgenommen, erklärt Architektin Sabine Wagner. Aufgrund der Konstruktion der Heizungsanlage werde von oben nach unten saniert. Jeder Bewohner müsse seine Wohnung nur für vier bis fünf Tage verlassen. Die vorbereitenden Arbeiten dafür wie beispielsweise das Freiräumen der Fläche vor den Fenstern übernehme das Wohnstift, so Geschäftsführer Horrmann.
Hotel mit Vollpension
Während ihres „Auszugs“ kommen die Bewohner im GDA-eigenen Hoteltrakt unter – einschließlich Vollpension. Die Kapazitäten dafür reichten in jedem Fall aus. Insgesamt rechnet die GDA mit einer Sanierungsdauer von bis zu einem Jahr.
Die Bewohner, erklärt Geschäftsführer Hormann, stünden dem Sanierungsprojekt sehr positiv gegenüber. Das Wohnstift werde zudem regelmäßig über den zu erwartenden Baulärm oder besondere Staubbelastungen informieren. So könnten sich die Bewohner darauf einstellen und ihre Tagesplanung darauf abstimmen. Darüber hinaus werde ein eigener Ruhebereich eingerichtet, in den sich alle Bewohner zurückziehen können, deren Appartement gerade saniert wird.
Gebaut wurde das Haus A, das erste Gebäude der GDA-Wohnanlage, in den Jahren 1973/73. Alle drei Gebäude verfügen zusammen über 580 Appartements. Die GDA betreibt insgesamt elf Seniorenwohnanlagen in Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Haupteigentümer sind die Paritätischen Wohlfahrtsverbände.
Von Matthias Heinzel