Zimmermannstraße: Konzeptvergabe sorgt für Diskussionen
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Skizze zur Konzeptvergabe für das Baugebiet Zimmermannstraße.
© Quelle: r
Weende. „Es gibt drei Varianten, wenn Flächen an einen Investor gehen sollen“, erläuterte Hartmut Kompart vom Fachdienst Geoservice und Grundstücke der Stadt Göttingen im Hinblick auf das Baugebiet Zimmermannstraße. Bei einem Verkauf zum Höchstpreis gebe es kaum Steuerungsmöglichkeiten für die Kommune, ein Wettbewerbsverfahren sei „meist langwierig und teuer“.
Bei der sogenannten Konzeptvergabe hingegen seien die Einflussmöglichkeiten am größten. Zudem habe die Stadt mit diesem Instrument bereits gute Erfahrungen gemacht. Der Entwurf der Konzeptvergabe sehe verschiedene Bausteine vor, zu denen potenzielle Investoren bestimmte Forderungen erfüllen müssten. Ein Punktesystem soll die Bausteine dabei unterschiedlich gewichten. „Es gibt inzwischen zahlreiche Interessenten, die sich an der Konzeptvergabe beteiligen wollen – regionale, aber auch überregionale“, berichtete Kompart.
Sechs Ja- und vier Nein-Stimmen
Hans-Otto Arnold (CDU) erklärte, dass seine Fraktion das Verfahren als „zu aufwendig“ ablehne. „Ich befürchte da eher eine Erschwernis als eine Erleichterung“, betonte Arnold – und bezog dies auch auf künftige Vergaben. Auch Patrick Thegeder (FDP) sprach sich gegen die Konzeptvergabe aus. Horst Roth (Bündnis 90/Die Grünen) bewertete sie hingegen als beste Variante: „Die beiden anderen Alternativen ermöglichen uns keinerlei inhaltlichen Einfluss.“ Unklar sei allerdings, wer die Punkte im Bewertungssystem vergebe.
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Gelände im Dreieck zwischen Zimmermannstraße und Am KLausberge. Im Moment gibt es eine Debatte um den Bebauungsplan.
© Quelle: Christina Hinzmann
Dies geschehe zunächst innerhalb der Bauverwaltung, antwortete Kompart. Danach werde die Planung dem Oberbürgermeister und schließlich in nicht-öffentlichen SItzungen der Politik vorgelegt. „Ich finde das Verfahren transparent“, begründete Marianne Tönsmann-Rätzke (SPD) ihre Zustimmung: „Wir hatten bisher zu wenig Einflussmöglichkeiten und erhalten diese jetzt.“ Mit sechs Ja- und vier Nein-Stimmen votierte der Ortsrat schließlich für die Konzeptvergabe. Die Bewerbungsphase könnte im April starten.
Hitzige Debatten um Adam-von-Trott-Weg und Helleweg
– Diskussionen gab es nach der Vorstellung des Planungsstandes zur Gestaltung des Adam-von-Trott-Weges durch Axel Meinshausen vom Fachdienst Stadt- und Verkehrsplanung. Besonders Edgar Culp (SPD) als betroffener Anwohner sah die Interessen der Anlieger nicht ausreichend umgesetzt. Diskutiert wurden unter anderem eine mögliche Verkehrsberuhigung sowie die Anzahl und Anordnung der Parkplätze. Ortsbürgermeister Hans-Albert Ludolph (SPD): „Die Diskussionen hierzu sind noch nicht beendet, sie sind eher angeschoben worden.“
– Hitzige Debatten löste der Vortrag von Daniela Both vom Fachdienst Stadt- und Verkehrsplanung aus, die bereits erfolgte Bauarbeiten am Helleweg skizzierte, welche die Verwaltung in Auftrag gegeben hatte. Hierzu meldeten sich nicht nur verärgerte Ortsratsmitglieder, sondern auch ein betroffener Landwirt aus dem Publikum zu Wort. „Nehmen Sie mit, wie unzufrieden wir hier sind. Wenn nur ein Zentimeter irgendwo neu geteert wird, dann möchte der Ortsrat das künftig wissen. Und zwar vorher.“
– Ortsheimatpflegerin Renate Maier regte an, das Thiehaus um einen kleinen Anbau zu erweitern und den Eingang auf die andere Seite zu verlegen.
– Einstimmig nickte der Ortsrat einen 300-Euro-Zuschuss für den Kleingartenverein „Am Rothenberg“ zur Ausrichtung des Osterfeuers ab.
Von Markus Riese