Schwalben gelten als Glücksbringer, sind aber auch gefährdet. Entsprechend groß war die Aufregung bei Hans-Joachim Haberstock vom Nabu, als er eine Scheune in Bursfelde (Hann. Münden) plötzlich eingerüstet erblickte – denn die hier lebenden Mehlschwalben kamen plötzlich nicht mehr an ihre Nester.
Bursfelde. An einer alten Scheune in Bursfelde klebt etwas Bemerkenswertes unter dem Dach. Hier, ganz im Norden von Hann. Münden, lebt und nistet direkt gegenüber des knapp 1000 Jahre alten Klosters, das der kleinen Ortschaft ihren Namen gibt, die wohl größte Schwalben-Population Südniedersachsens. Und gerade, als diese Schwalben-Population im Frühjahr mit dem Brüten beginnen wollte, wurde ihre Scheune in ein Baugerüst gehüllt.
So berichtet es Hans-Joachim Haberstock, der stellvertretende Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) Northeim. „Entsetzt und erschüttert“ sei er, so der Tierschützer. Denn ausgerechnet im Frühjahr, zu Beginn der Brutzeit, die Umgebung der Nester derartig zu verändern, das sei absolut nicht nachvollziehbar. Die Wände streichen, Dachrinnen ersetzen – das mache man im Herbst, aber doch nicht in der Zeit, in der die Tiere gerade ihre Nester fertig gebaut haben und zu Brüten beginnen wollten.