Hightech aus dem Altertum: Henning Schrader aus Hattorf hat bereits tausende traditionelle Holzbögen hergestellt. Der Bogenbauer gibt auch Schießunterricht – und weiß, warum Bogenschießen eine Lebenseinstellung ist.
Hattorf. Robin Hood. Winnetou. Wie viele Kinder haben diesen Helden nachgeeifert und sind mit selbstgebautem Pfeil und Bogen durchs Unterholz gepirscht? Auch Henning Schrader hat sich als Junge mehr als einen „Flitzebogen“ aus einem Haselnussstecken gebaut. Für ihn ist daraus eine anhaltende Begeisterung für das Bogenschießen geworden – und auch ein professionelles Handwerk: Er baut seit vielen Jahren traditionelle Holzbögen als Sportgeräte und betreibt mit seiner Ehefrau Nicole Petra Schulze die Firma Traditional Bow in Hattorf.
Dem kindlichen Spiel entwachsen, trat der gebürtige Langenholtensener als Jugendlicher in einem Bogensportverein in Northeim ein und aus dem Kinderspiel wurde ein Leistungssport. Doch mit dem Schießen auf bunte Scheiben habe er inzwischen nichts mehr im Sinn, sagt er. Schrader pflegt heute einen eher historischen, ursprünglicheren Umgang mit Pfeil und Bogen: Das Schießen auf dreidimensionale Modelle in Tierform im freien Gelände, vor allem im Wald. Und irgendwann erinnerte er sich an die Spielzeugbögen von einst und fragte sich: Warum die Bögen nicht selbst bauen?