Tulpenbaum, Mammutbaum und ein „lebendes Fossil“: Unterwegs im WeltWald Band Grund
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Beeindruckende Baumformationen sind auf der ganzen Wegstrecke zu entdecken.
© Quelle: Nadine Eckermann
Bad Grund. Im Sommer bieten Waldspaziergänge eine angenehme Möglichkeit, im Schatten einmal durchzuatmen, wenn es die Sonne zu gut meinen sollte. Besonders geeignet dafür ist ein Besuch des „WeltWald“ Harz in Bad Grund.
Heute möchten wir Sie mitnehmen auf eine abgewandelte Route des Blütenwegs, der auf der gesamten Strecke bestens ausgezeichnet ist. Die Wanderung ist bewusst kurz gehalten, damit sie auch für Anfänger und bei heißen Temperaturen gut zu bewältigen ist, und vor allem, damit die Kinder noch die Möglichkeit haben, den Entdeckerpfad zu erkunden, der am Ende der Strecke liegt.
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Unterwegs begegnen echte Naturschauspiele.
© Quelle: Nadine Eckermann
Wir starten am Parkplatz am „Westamerika“-Eingang, gut erkennbar an einem weißen Tipi. Die Anfahrt ist sowohl mit dem Auto – eine Beschilderung ist in Bad Grund vorhanden – als auch mit dem Bus 460 der Regionalbus Braunschweig GmbH möglich. Die Linie verkehrt zwischen Osterode und Bad Grund. Wer direkt den Erlebnispfad besuchen möchte, kann auf dieser Seite der Straße „einsteigen“, wir überqueren die Straße und beginnen am Eingang „Asien“, den Wald zu erkunden. In diesem Abschnitt stehen die Wälder Zentral- und Nordasiens im Mittelpunkt: Bäume, die in ihren Herkunftsländern warme Sommer und kalte Winter erleben und den rauen Einfluss der Gebirge kennen.
Dem Symbol mit den violetten Blütenblättern folgend gelangen wir auf den Kanadaweg, betrachten unbekannte Baumarten, deren Namen auf Tafeln notiert sind, und werfen an Aussichtspunkten Blicke in die weite Landschaft. Die wichtigste Rolle spielen – wie sollte es anders sein – die Bäume auf dem Weg. Mal bilden sie ein Spalier, mal stehen sie hochaufragend in Reih und Glied.
Von West- nach Ostamerika
Durch den Eingang 3 gelangen wir in den „Ostamerika“-Bereich, wo sommergrüne Laubmischwälder vorherrschen, deren Arten-Anzahl deutlich höher ist als die in klimatisch vergleichbaren Gebieten Europas, wie wir erfahren. „Der Tulpenbaum ist der imposanteste Laubbaum Nordamerikas“, erfahren wir: 60 Meter kann er hoch werden.
Vorbei an Weymouths Kiefer, Maedchenkiefer, Gurken-Magnolie, Robinien und Ahornen, Ermans-Birke führt uns der Weg weiter. Unterwegs begegnen wir einer Formation aus drei Baumstämmen, die in ihrer Erscheinung einem Kunstwerk ähneln, und einer Rarität: „Ein lebendes Fossil“ in Form eines Chinesischen Rotholzes steht vor uns. „Dieser Baum ist die einzige überlebende Art der im Tertiär weit verbreiteten Gattung Metasequoia“, heißt es im Beschreibungstext. Bis zum Auffinden eines lebendigen Exemplars 1941 sei der Baum nur als Versteinerung bekannt gewesen.
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Holzschnitzerei am Wegesrand
© Quelle: Nadine Eckermann
Mit diesen Eindrücken im Kopf wenden wir uns dem Japanischen Blumenweg zu, wo wir Toringo-Apfel, Birkenblättrigen Schneeball und vieles mehr sehen. Vorbei an der Stempelstelle der Harzer Wandernadel geht es zu einer weiteren hochgewachsenen Attraktion im WeltWald: Den Riesen-Mammutbäumen, die ursprünglich aus Kalifornien stammen. „100 Meter hoch, neun Meter dick und 3000 Jahre alt: Das ist bei diesen Riesen keine Seltenheit“, lesen wir – und sind schwer beeindruckt.
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Besondere Bäume sind mit Beschreibungstexten auf Infotafeln versehen.
© Quelle: Nadine Eckermann
Zwar kein Baum, aber dennoch ein Highlight ist die Hängebrücke, über die wir den Weg fortsetzen. Dann stehen wir vor den großen Totempfählen, die den Eingang zum Erlebnispfad markieren: Hier sollten kleine Abenteurer dem Feder-Symbol auf den Hinweisschildern folgen. Es lohnt sich, zwischen Tipi und Abenteuerturm, täuschend echt wirkenden Bärenattrappen und weiteren Abenteuerstationen herumzustreunern. Die Erwachsenen haben natürlich die Möglichkeit, vielleicht nach einer Rast am Tipi, die Route bis zum Infopunkt zu laufen und spätestens dort zu rasten – oder auch noch einen der weiteren Wege zu erkunden.
Es lohnt sich, den WeltWald mehrfach zu besuchen: Es gibt verschiedene Themenwege auf 14 Kilometer Wegenetz, außerdem verändert sich die Vegetation der Pflanzen auf den 14 Hektar Wald im Laufe des Jahres so, dass die Baumlandschaft ganz anders aussieht: Im April bilden die Apfelbäume ein Blütenmeer, Magnolie und japanische Kirsche blühen ebenfalls. Im Mai bis Juni folgen dann die Rhododendren, und im September und Oktober steht der Indian Summer an.
Der WeltWald ist ganzjährig geöffnet. Wanderer sollten, obwohl überall Wege angelegt sind, festes Schuhwerk tragen.
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Der Eingang zum Entdeckerpfad.
© Quelle: Nadine Eckermann
Tipp: Der Erlebnispfad im WeltWald
Ein Erlebnispfad, der besonders Kindern Spaß machen dürfte, befindet sich direkt im Anschluss an der von uns beschriebenen Route: der Erlebnispfad: Auf 1,7 Kilometern schlängelt er sich durch den Wald und entführt in die Welt und den Wald der amerikanischen Ureinwohner. Der Pfad führt zunächst durch den Mammutbaumwald bis zu einer Tierweitsprung-Grube. Hier befinden sich auch zahlreiche geschnitzte Holztiere, nachempfundenen denen, die in den amerikanischen Wäldern leben. Danach führt der Erlebnispfad durch den pazifischen Küstenwald. Dort befinden sich ein Indianergrab auf Stelzen und ein Tipi für Kinder. Weiter geht es über eine Holzbrücke, vorbei an einem Holzpuzzle und einen Holz-Klangspiel. Wer die Tour noch an die Wanderung anhängen möchte, sollte zwei Stunden mehr Zeit einplanen.