Stöcken

Nach Fund von Waffen und Nazi-Orden: Grüne wollen Antworten

Die Polizei hat bei einer Wohnungsdurchsuchung in Stöcken unter anderem  51 scharfe Schusswaffen gefunden und beschlagnahmt.

Die Polizei hat bei einer Wohnungsdurchsuchung in Stöcken unter anderem 51 scharfe Schusswaffen gefunden und beschlagnahmt.

Hannover. Die Festnahme eines 29-Jährigen aus Stöcken und die Sicherstellung von rund 50 illegalen Waffen samt Munition wird den Niedersächsischen Landtag beschäftigen. Die Grünen wollen im Innenausschuss über den Fall unterrichtet werden.

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Innenausschuss soll Ende April tagen

„Wir haben zu dem Fall einige Fragen“, sagt Julia Hamburg, von der Fraktion der Grünen im Landtag. So wolle man unter anderem wissen, wie die Polizei zu einem so frühen Stadium der Ermittlungen darauf komme, dass der Stöckener Fall keinen politisch motivierten Hintergrund haben soll. „Wir finden das sehr erstaunlich, dass die Behörden diesen Umstand immer wieder betonen“, sagt die Abgeordnete. Zudem wollen die Grünen wissen, wie der 29-Jährige vernetzt ist und welche Ziele er verfolgt haben könnte. „Neben den Waffen und den NS-Orden ist ja auch eine große Menge Bargeld gefunden worden“, sagt Julia Hamburg. Die Sitzung des Innenausschusses ist für Ende April geplant.

Der Mann, der offiziell in Deutschland nicht gemeldet ist, war am Freitag vor einer Woche in der Wohnung seines Vaters in Stöcken festgenommen worden. Die Polizei hatte den Vorfall erst am Mittwoch öffentlich gemacht. Trotz der sichergestellten Nazi-Orden und anderer NS-Devotionalien sehen die Ermittler weiterhin keinen politischen Hintergrund des Falls. Der Mann sei bislang nicht in rechtsextremen Zusammenhängen in Erscheinung getreten. Er selbst habe in seiner Befragung angegeben, ein Sammler von Waffen zu sein.

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Diese Haltung der Ermittlungsbehörde hatte bereits die renommierte Amadeu-Antonio-Stiftung, die sich seit Jahren um Opfer rechter Gewalt kümmert, kritisiert. Die Stiftung hatte in diesem Zusammenhang auch auf den Terroranschlag im neuseeländischen Christchurch mit 50 Toten verwiesen.

Von Tobias Morchner

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