Erdmännchen sind die neue Attraktion im Wildpark Hardegsen
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Im Wildpark Hardegsen wurde am Freitag das neue Gehege für Erdmännchen offiziell eröffnet.
© Quelle: Niklas Richter
Hardegsen. Gleich mehrere Gründe zu feiern gab es am Freitag im Wildpark Hardegsen: den Einzug von fünf Erdmännchen ebenso wie die Einweihung ihres Geheges und des neuen Eingangsbereichs. Rund 150 Menschen waren am Nachmittag gekommen, um die Tiere und die Anlage zu sehen. Tierpfleger boten Führungen über das Gelände an, die Kinder konnten Erdmännchen basteln.
Bei den Erdmännchen handelt sich um einen 2019 geborenen König und vier jüngere männliche Tiere. Sie kommen aus dem Chemnitzer Zoo. Bislang haben sie noch keine Namen, nur die Anfangsbuchstaben sind schon gesetzt – das richtet sich traditionell nach den Namen der Pfleger bei der Geburt. Dass es Erdmännchen nach Hardegsen kommen sollen, sei ein Anliegen des früheren Bürgermeisters Michael Kaiser gewesen, verriet Architekt Mathias Albrecht.
Wildpark Hardegsen: „Nur wer Tiere kennt, kann sie schützen“
Die Erdmännchen wohnen künftig in einem überdachten Gehege mit großen Fenstern, durch Rohre gelangen sie in den Freibereich. Dessen Geländer aus Glas erlaubt es kleinen Besuchern, den Erdmännchen auf Augenhöhe zu begegnen – ein erklärtes Anliegen von Albrecht, denn: „Nur wer Tiere kennt, kann sie schützen.“
Die neunjährige Pauline war am Freitag einer der Zaungäste am Gehege. Erdmännchen seien ihre Lieblingstiere, sagte sie. „Ich finde es sehr cool, dass es sie hier gibt.“
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Einer der neuen Bewohner im Wildpark Hardegsen.
© Quelle: Niklas Richter
Die Geschichte des Wildparks in Hardegsen begann 1965 mit einem Gehege für Rotwild. Das 50-jährige Jubiläum der Anlage markierte 2015 den Startschuss für die Erdmännchen-Pläne. Doch die Corona-Pandemie brachte das Projekt ins Stocken, Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten erschwerten die Arbeiten. Zeitweise waren sogar Steine zum Bauen Mangelware.
Trotz Corona: „Haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt“
„Doch wir haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt“, berichtete Bürgermeister Lars Gunnar Gärner (SPD). „Hier gibt es ja keine Strauße.“ Rettung in der Not brachte nach einigen Umplanungen der stadteigene Bauhof. „Wir haben dann sehr viel in Eigenarbeit gemacht“, erzählte Bauamtsleiterin Karin Stutz. So komme das verbaute Holz aus dem Stadtwald. Stutz dankte dem Team des Bauhofs, das außer Winterdienst, Müllabholung und Friedhof auch noch einen Zoo errichtet habe: „Ich bin stolz, dass es super geklappt hat.“
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Wildpark Hardegsen: offizielle Eröffnung des Eingangsgebäudes und des Erdmännchengeheges.
© Quelle: Niklas Richter
Lea Hauff, die Leiterin des Wildparks, erzählte, dass sie ihre eigene Kindheit im Wildpark verbracht habe. „Ich bin sehr stolz, dass wir alle zusammen hier stehen können“, sagte sie. Hauff und ihr Team hatten am Freitag Glück im Unglück mit dem Wetter: Denn gerade, als die Eröffnung vollbracht war, begann es heftig zu regnen und zu hageln. Die Erdmännchen verschwanden für den Rest des Tages in ihrem neuen Gehege, die Besucher fanden Unterschlupf im Eingangsgebäude.
Weitere Projekte in Planung
Bürgermeister Gärner dankte seinem Amtsvorgänger Kaiser, der das Projekt angeschoben habe, sowie den Förderern, darunter das niedersächsische Programm „Leader“. Stutz ergänzte, Wildpark-Förderverein habe den Bauherren „die Wünsche von den Augen abgelesen“. Der Verein stiftete die Statue eines Esels für den Eingangsbereich, die am Freitag ebenfalls enthüllt wurde.
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Eröffnen das neue Eingangsgebäude im Wildpark Hardegsen (v. l.): die Leiterin des Wildparks Lea Hauff, der stellv. Vorsitzende des Fördervereins Thorsten May, Bauamtsleiterin Karin Stutz und Bürgermeister Lars Gunnar Gärner (SPD).
© Quelle: Niklas Richter
Im Eingangsbereich gibt es künftig einen Kiosk, der Snacks und Souvenirs anbietet. Dort ist eine Auswahl an regionalen Produkte erhältlich, zum Beispiel Kekse aus der Partnerstadt Stolberg. Die Stadt betreibt den Laden selbst, da nach eigenen Angaben andere Betreiber während der Pandemie abgesprungen sind. Gärner zeigte sich jedoch hoffnungsvoll, dass langfristig ein Pächter gefunden werden kann.
Ein Besuch von Erdmännchen und Co. ist täglich möglich. Die Stadt plant zudem ein neues Wegenetz, das den Besuchern einen barrierearmen Zutritt der hügeligen Anlage ermöglicht.
GT/ET