Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Göttingen kommt ein 57-jähriger Tatverdächtiger in einem Mordfall in die Psychiatrie nach Moringen. Nach Angaben der Mordkommission „Graben“ der Polizeiinspektion Northeim besteht ein dringender Tatverdacht.
Northeim. Nach dem gewaltsamen Tod einer 64-jährigen Frau in Northeim hat der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Northeim die einstweilige Unterbringung eines 57-jährigen Patienten des Maßregelvollzugszentrums Moringen in einem psychiatrischen Krankenhaus wegen des Verdachts des Totschlags angeordnet. Damit folgte er einem Antrag der Staatsanwaltschaft Göttingen. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse der Mordkommission „Graben“ der Polizeiinspektion Northeim begründeten einen dringenden Tatverdacht gegen den 57-Jährigen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Mohamed Bou Sleiman.
Am vergangenen Sonnabend hatten Spaziergänger in einem Maisfeld nahe der Northeimer Kläranlage den Leichnam einer 64-jährigen Frau aus Northeim gefunden. Aus dem Verletzungsbild ergab sich, dass sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war. Der 57-Jährige, der bereits seit knapp vier Jahrzehnten im Maßregelvollzug untergebracht ist, hatte an jenem Tag im Zuge von Lockerungen Ausgang gehabt und war danach in die forensische Spezialeinrichtung für psychisch kranke Straftäter in Moringen zurückgekehrt. Nachdem es erste Hinweise gab, dass er als Tatverdächtiger in Betracht kommen könnte, wurde er am Sonntagmorgen in den gesondert gesicherten und geschlossenen Bereich des Maßregelvollzugszentrums verlegt. Nach Angaben von Zeugen soll er in der Nähe des Tatortes in Northeim gesehen worden sein.