Kurz nach Intervieweklat: Aus für preisgekrönte Talkshow von Kurt Krömer
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Kurt Krömer im Studio der Talkshow „Chez Krömer“.
© Quelle: Daniel Porsdorf/rbb/Daniel Porsd
Berlin. Die preisgekrönte Talkshow „Chez Krömer“ wird überraschend eingestellt. Die aktuelle Folge mit Comedian Faisal Kawusi, die in einen kleinen Eklat mündete, ist die letzte der Reihe, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Montag mitteilte. Ob dieses Geschehen mit dem Ende des Formats zusammenhängt, blieb zunächst unklar.
Die Sendung endet damit nach sieben Staffeln und 41 Folgen. Gastgeber Kurt Krömer (48) wurde vom RBB mit den Worten zitiert: „Es ist für mich an der Zeit für neue künstlerische Abenteuer. Mir war klar, dass ‚Chez Krömer‘ kein Format ist, das ewig laufen wird. Dass es am Ende dann doch 41 Folgen geworden sind, hat mich selbst überrascht. Mein Bedarf an Arschlöchern ist damit gedeckt.“ Die Sendung hat bundesweit große Aufmerksamkeit erregt und viele Fans in der Mediathek gewonnen.
Kurt Krömer brach Gespräch mit Faisal Kawusi ab
In der letzten Sendung mit Faisal Kawusi hatte sich die Situation zugespitzt. Krömer brach das Gespräch mehrere Minuten vor Ende vorzeitig ab und verließ den stilisierten Verhörraum. Anschließend sagte er vor den Kameras: „Heute ist der Tag, wo ich glaube (...), dass ich nach Hause gehe und mal gucke, ob ich das Konzept vielleicht noch mal überdenke.“ Dann stand er auf und ging.
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In dem Gespräch ging es unter anderem um einen geschmacklosen Instagram-Kommentar Kawusis zum Thema K.O.-Tropfen. Krömer kritisierte den Comedian zudem für eine als rassistisch kritisierte Äußerung Kawusis gegenüber der „Let‘s Dance“-Jurorin Motsi Mabuse und für eines seiner Tourplakate, das an die tödliche Festnahme von George Floyd 2020 erinnerte. Kawusi, dessen Eltern 1989 als politische Flüchtlinge aus Afghanistan nach Deutschland gekommen waren, reagierte gereizt und erklärte, er sei nicht rassistisch und auch sonst niemandem gegenüber feindlich eingestellt.
Zu den Gästen gehörten Julian Reichelt, Jens Spahn und Frauke Petry
Krömer hatte gemeinsam mit Produzent Friedrich Küppersbusch und dessen Firma probono.tv 2019 die Idee eines Verhörs auf kleinstem Raum zum Showkonzept „Chez Krömer“ entwickelt. In der Reihe stellten sich Prominente und Politiker den Fragen des Moderators.
Zu den Gästen zählten etwa Ex-„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt, der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die frühere AfD-Parteichefin Frauke Petry, die Rapper Sido und Bushido.
2020 erhielt Krömer dafür erstmals den Grimme-Preis. 2022 erhielten er und Torsten Sträter dann je einen Grimme-Preis für ihr Gespräch bei „Chez Krömer“ über Depressionen.
Der RBB betonte: „Die Beziehung zwischen dem RBB und Kurt Krömer ist auch abseits der vier Verhörwände geklärt - sie sind und bleiben Freunde.“
RND/dpa