LGBTQ ist mehr als homo, bi oder trans: RND-Podcasts zum Pride Month
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Regenbogenfarben als Symbol für Toleranz und Akzeptanz in der LGBTQ-Community (Symbolbild).
© Quelle: picture alliance / Pacific Press
Der RND-Podcast „Ach, komm!“ widmet sich unterschiedlichsten Fragen zum Thema Sexualität. Dazu gehören natürlich auch Geschichten und Infos rund um LGBTQIA+ – von der Frage, wie es sich in einer Polybeziehung lebt bis hin zum Umgang mit Vorurteilen gegenüber Bisexuellen.
Happy Pride!?
Jedes Jahr im Juni heißt es „Happy Pride!“ - im sogenannten Pride Month feiert die queere Community mit Straßenparaden und Partys den offenen Umgang mit ihrer sexuellen Identität, die Freiheit, sie selbst sein zu können und die Vielfalt in der Gesellschaft. Doch wie happy ist das Leben der LGBTQIA+-Community tatsächlich in Deutschland, wie tickt die Szene? Wie sieht es in der Stadt aus, wie auf dem Land?
Immerhin machten zuletzt wiederholt Nachrichten von queerfeindlichen Übergriffen am Rande der CSD-Paraden (+) die Runde. Und laut Umfragen hat die Akzeptanz gegenüber der gleichgeschlechtlichen Ehe seit 2021 wieder abgenommen. Der Austausch von Zärtlichkeiten gleichgeschlechtlicher Paare in der Öffentlichkeit? Auch da hört laut Umfragen der Spaß für viele Menschen auf. Einer, der es wissen muss, ist der Sexualtherapeut Stefan Leschner. Er lebt seit Jahren mit seinem Mann in der Nähe von Frankfurt! ImPodcast spricht er über seine ganz persönlichen Erfahrungen.
Über den Alltag in Polybeziehungen
Gestartet mit einer monogamen Beziehung, lebt Moritz heute seit sieben Jahren poly. Wie es dazu kam, warum Eifersucht auch in Polybeziehungen eine große Rolle spielt und wieso Mitfreude ein Thema sein kann, das haben Paar- und Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning und RND-Redakteurin Caro Burchardt den angehenden Psychologen gefragt. Dabei herausgekommen ist ein offenes Gespräch über alternative Lebensformen, Beziehungsskalen und das Ausleben von Gefühlen.
Über das Leben und Leiden als trans Frau
Für die Autorin und Unternehmerin Nicolette Fountaris stand schon sehr früh fest, dass mit ihr „etwas nicht stimmt“. Während die anderen Jungs sich auf dem Fußballplatz verausgabten und rauften, liebte sie die Rolle der Mutter beim beliebten Kinderspiel „Mutter, Vater, Kind“ – und Meerjungfrauen. Dabei war sie damals noch ein Er. Ein Er mit dem Geist einer Frau ausgestattet, wie die 34-Jährige heute weiß – und im Prinzip auch damals schon. Wäre da nicht ihr Umfeld gewesen, das ihr permanent gespiegelt hat, dass ihr Äußeres und ihr gesamtes Verhalten unpassend seien.
Ein langer Leidensweg mit Mobbing, Diskriminierung, Identitätskrise und vielen, auch körperlich, schmerzvollen Erfahrungen beginnt. Vor allem die Pubertät sei die Hölle für sie gewesen. Über ihre Erfahrungen als trans Frau und darüber, wie es ihr heute geht, spricht Nicolette in einer Folge von „Ach, komm!“.
Homo, bi und hetero: Reicht das?
Bewegen wir uns wirklich immer nur irgendwo zwischen homo, bi und hetero, oder sind die Grenzen längst verwischt? Wenn es nach der US-Psychologin und Genderforscherin Lisa Diamond geht, dann ist, vor allem bei Frauen, die Sexualität fluide und funktioniert gar nicht in diesen Kategorien.
Ihre These: Zwei Drittel aller Frauen ändern ihre sexuelle Identität im Laufe des Lebens – und stoßen dabei auch an Grenzen. Und wie sieht es mit den Männern aus? Ein wenig anders, wie die Folge „Flex Sex: Lieb, wen du willst!“ zeigt.
„Ein bisschen bi schadet nie“?
„Ein bisschen bi schadet nie“ – was so locker und luftig daher kommt, sieht tatsächlich oft in der Realität gänzlich anders aus. Bisexuelle Menschen sind auch heute noch mit massiven Vorurteilen konfrontiert, oft mehr noch als Homosexuelle. Anfeindungen und Vorurteile gibt es von allen Seiten: Sexuell haltlos, gar hypersexuell seien sie und bindungsscheu obendrein. Dabei definiert die sexuelle Orientierung keinesfalls die sexuelle Lust.
Doch wann ist jemand eigentlich bi? Und wieso bedarf es überhaupt immer einer Kategorisierung beziehungsweise eines Coming-Outs? Werden wir schon bi geboren, oder entwickeln wir uns erst in diese Richtung? Und welchen Anteil hat die Sozialisation? Fragen über Fragen, denen sich die Sexologin Ann-Marlene Henning und RND-Redakteurin Caro Burchardt in einer Folge von „Ach, komm!“ stellen.
RND/lin