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Staffelfinale der Disney+-Serie

Déjà-vu, Jedi: „Obi-Wan Kenobi“ ist bis zuletzt vorhersehbar

Glaubt an das Gute, rechnet mit dem Schlimmsten: Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) in einer Szene seiner eigenen „Star Wars"-Serie bei Disney+.

Glaubt an das Gute, rechnet mit dem Schlimmsten: Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) in einer Szene seiner eigenen „Star Wars"-Serie bei Disney+.

Zwei Dinge vorweg: 1. Es wird hier Spoiler geben. 2. Es war schon schön, Ewan McGregor noch einmal als Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi zu sehen. Zehn Jahre nach der Darth-Vader-Werdung seines Schützlings Anakin Skywalker hatte er alle Hände voll zu tun, die kleine Prinzessin Leia Organa zu beschützen. Und wenngleich wir das alte Papa-Kindchen-Konzept von „Star Wars“ so langsam über haben, war Vivien Lyra Blair mit vornehmer Blässe und der später noch extremer werdenden Vorliebe für gezopfte Frisuren alle Aufmerksamkeit wert. Ernst, Vertrauen, Zorn und Enttäuschung spiegelten sich großartig auf dem kindlichen Gesicht. Zum Schluss lachte sie sogar einmal. Und ein „Möge die Macht mit dir sein“ Obi-Wans war passenderweise der letzte Gruß.

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Davor hatte er versprochen, für sie da zu sein, falls sie eines Tages dringend Hilfe benötigte. Als Hologramm wird die erwachsene Leia das Versprechen einlösen – nachzusehen im Film „Star Wars Episode IV: Eine neue Hoffnung“ (1977).

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Ansonsten herrschte in der Serie von Deborah Chow erneut erzählerische Einfalt. Auch in der letzten Folge gibt es ein munteres Klingenkreuzen mit Darth Vader, der für seine persönliche Abrechnung mit dem, der ihn zu einem Dasein in lebenserhaltender Rüstung oder wahlweise Schweben in einem Tank mit Lebenserhaltungsfluidum verdammt hatte. Die Sache wird beim dritten Mal etwas abwechslungsreicher als bei den vorherigen beiden Waffengängen. Zuerst lässt Vader Tonnen mürben Gesteins über Obi-Wan zusammenbrechen, dann steinigt der inzwischen telekinetisch gestärkte Obi-Wan seinen Kontrahenten im Gegenzug. Im Grunde aber: Déja-vu, Jedi!

Die beiden Seiten der Macht Aug in Aug

Darth Vaders Helm spaltet Obi-Wan, daraus äugt Anakin, der Schreckliche, hervor. Bewegend, wenn dem Jedi Tränen in den Augen stehen. „Anakin ist tot. Ich bin, was übrig ist“, röchelt der Mann in Schwarz ihn an. Und gibt Obi-Wan Absolution von Schuldgefühlen: „Ihr habt Anakin Skywalker nicht getötet, das war ich.“ Gelegentlich ertönt dazu die „Star Wars“-Hymne, aber schwermütig balladesk.

Obi-Wan spricht seinerseits die Dritte Schwester (Moses Ingram) frei, die auf Tatooine Leias Bruder Luke verfolgte, aber nicht töten konnte. Sie habe ihre Vorfahren nicht verraten. „Du hast ihnen Frieden gegeben und sie geehrt“, beruhigt Obi-Wan die einstige Inquisitorin, die sich schließlich als Gegnerin des Imperiums erwies. Sie hatte in der Episode davor eine Lichtklingendurchbohrung von Lord Vader bekommen. Man hatte sie für tot gehalten. Dass man derlei überleben kann, wissen wir allerdings von Darth Maul, dem rot-schwarzen gehörnten Sith-Lord.

Vader hat dann noch ein mahnendes Briefing beim Imperator (erstmals ist die Darth-Vader-Melodie zu hören). Und Obi-Wan hat ein kurzes „Hallo“ mit Luke Skywalker. Dann trifft er in der Wüste einen vom Publikum schon länger erwarteten Jedi-Geist, der ihm versichert, man habe noch einen langen Weg vor sich.

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Gehen wir gern mit. Diesmal aber bitte mit Drehbuch.

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