Verstöße gegen interne Regelungen

RBB-Intendantin Vernau: Prüfbericht zeigt „systemisches Problem“

Katrin Vernau, Interims-Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Rande der RBB-Rundfunkratssitzung.

Katrin Vernau, Interims-Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Rande der RBB-Rundfunkratssitzung.

Berlin. RBB-Intendantin Katrin Vernau wertet die ersten Ergebnisse eines anwaltlichen Prüfberichts zu Unregelmäßigkeiten in der Rundfunkanstalt als Beleg für ein „systemisches Problem“. „Hier sind offensichtlich Dinge als normal betrachtet worden, die ganz und gar nicht normal sind“, sagte Vernau am Freitag im Inforadio des RBB. „Da wurde das private Interesse über das Interesse des RBB gestellt“, sagte die Interimsintendantin in Bezug darauf, dass auf der Führungsebene nicht alle dienstlichen Ausgaben einem Vier-Augen-Prinzip unterlagen.

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Vernau unterstrich, dass aus Sicht der Anwälte die einzelnen Verfehlungen finanziell nicht gravierend seien. Doch liege das Problem in der Regelmäßigkeit.

Interne Kontrollen als Konsequenz

Als Konsequenz gelte es, die internen Kontrollen im Sender zu verbessern. Das sei „verwaltungstechnische Kärrnerarbeit“. Vielleicht sogar noch viel entscheidender sei die künftige Unternehmenskultur. „Ich glaube, wir müssen zurückkehren zu einer Kultur der Transparenz, der Redlichkeit und der Ordnungsmäßigkeit“, sagte Vernau. Dabei hätten sie als Intendantin und alle Führungskräfte im Sender eine Vorbildfunktion.

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Die Kanzlei Lutz Abel hatte ihre ersten Prüfergebnisse am Donnerstag in einer Sitzung des Rundfunkrates vorgestellt. Die Prüfung war eingeleitet worden, nachdem Vernaus Vorgängerin Patricia Schlesinger im Sommer wegen der mutmaßlichen Verschwendung von Beitragsgeld in die Kritik geworden war. Nach massiven Vorwürfen der Korruption und Vorteilsnahme trat Schlesinger Anfang August vom Amt der RBB-Intendantin zurück, wurde anschließend von den Aufsichtsgremien abberufen und fristlos gekündigt. Auch der RBB-Verwaltungsratsvorsitzende Wolf-Dieter Wolf musste zurücktreten. Gegen Schlesinger, ihren Ehemann Gerhard Spörl und Ex-Verwaltungsratschef Wolf ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin wegen des Verdachts der Untreue und der Vorteilsannahme.

RND/epd

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