“DSDS”: Dieter Bohlen ziert sich lange – und spricht dann doch über Xavier Naidoo
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Dieter Bohlen, das Gesicht von “Deutschland sucht den Superstar”.
© Quelle: dpa
Der Skandal um ein rassistisches Video von Xavier Naidoo hatte in den vergangenen Tagen die Schlagzeilen um Deutschlands bekannteste Castingshow “Deutschland sucht den Superstar” beherrscht. Doch was sagt Jurychef Dieter Bohlen, seit 17 Jahren das Gesicht von “DSDS”, zu dem Skandal? Diese Frage wurde auch in der ersten Liveshow am Samstag lange nicht beantwortet.
Kurz nachdem Moderator Alexander Klaws – er feierte am Samstag seine Premiere als Moderator – die TV-Zuschauer aus dem wegen des Coronavirus fast leeren Studio begrüßt hatte, kam er auf Xavier Naidoo zu sprechen: “Dieter, ihr seid heute nur zu dritt. Möchtest du dazu irgendetwas sagen?” Bohlens knappe Antwort: “Ich bin jetzt noch nicht ganz so fertig mit meiner Meinungsbildung. Gib mir noch eine halbe Stunde. Dann sage ich da was zu”, vertröstete Bohlen. Dem Pop-Titan zu unterstellen, das habe er gemacht, um möglichst viele Zuschauer, die nur wegen der Causa Naidoo eingeschaltet hatten, möglichst lange vor dem Bildschirm zu halten, liegt da nicht allzu fern.
“Dieter, möchtest du jetzt etwas dazu sagen?”
Eine knappe Stunde später unternahm Alexander Klaws den nächsten Anlauf: “Möchtest du jetzt etwas dazu sagen?” Wieder ließ Bohlen die Zuschauer zappeln: “Ja, das ist ja relativ wichtig für viele, hab das ja gemerkt. Haben mich viele drauf angesprochen. Deswegen brauche ich noch ein bisschen Bedenkzeit.”
Der Unmut in den sozialen Medien war zu dem Zeitpunkt schon groß, viele forderten, dass Dieter Bohlen sich endlich klar zum rassistischen Video von Xavier Naidoo positionieren sollte.
Dieter Bohlen über Xavier Naidoo Video: “Es geht nicht um Hass oder Hetze”
Der dritte Anlauf dann etwa eine halbe Stunde vor Ende der Sendung: “Möchtest du jetzt was sagen?”, fragte Moderator Klaws erneut.
Und tatsächlich, Bohlen kam doch noch auf den Skandal um Xavier Naidoo zu sprechen – allerdings nicht ohne zunächst lang und ausschweifend über die Leistungen seiner angehenden Superstars zu sprechen. Und dann ohne den Namen Xavier Naidoo direkt in den Mund zu nehmen: “Wir machen hier eine Unterhaltungssendung, da da geht es wirklich um Unterhaltung und nicht Hass oder Hetze. Und deshalb steht die ganze Jury und mein ganzes Team hinter der Entscheidung von RTL und von UFA”, sagte Bohlen.
Außerdem kündigte er an, dass die Jury in der nächsten Liveshow wieder vollzählig sein werde: “Nächste Woche sitzen wir hier wieder zu viert. Ihr werdet das bestimmt toll finden.”
Nach nur bedingt klaren Worten gab’s am Ende von “DSDS” noch eine Entscheidung des Publikums: Mit nur 2,7 Prozent aller Stimmen landete der 21-jährige Ricardo Rodrigues auf dem letzten Platz und wurde somit aus der Show gewählt.
RND