“The Mandalorian”: So gut ist die neue “Star Wars”-Serie

Nach dem Ende des Imperiums geht ein namenloser Kopfgeldjäger (Pedro Pascal) auf die Jagd nach seinem nächsten Opfer, einem Wesen mit besonderen Fähigkeiten (im Bild).

Nach dem Ende des Imperiums geht ein namenloser Kopfgeldjäger (Pedro Pascal) auf die Jagd nach seinem nächsten Opfer, einem Wesen mit besonderen Fähigkeiten (im Bild).

Kommt ein Kopfgeldjäger in einen Saloon. Nein, er kommt in eine Weltraumbar. Diese Weltraumbar auf einem Eisplaneten ist nur so speckig, heruntergekommen und mit Halunken gefüllt, dass sie einen sofort an einen Saloon erinnert. Der Fremde ohne Namen hat hier allerdings einen Namen. Mando heißt er und sieht mit seinem Schlitzhelm, Cape und der schäbigen roten Rüstung ein wenig aus wie die Sparta-Ausgabe von Marvels Iron Man. Mando schießt schneller als sein Schatten und nimmt nie den Hut, respektive den Helm ab. Was herrlich geheimnisvoll anmutet.

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Der coolste Revolvermann bei “Star Wars”

Der Chilene Pedro Pascal (“Game of Thrones”, “Narcos”) spielt den Mandalorian, den coolsten Revolvermann, der je im “Star Wars”-Universum zu finden war. Der ist ein krasser Silbensparer mit sanftem Clint-Eastwood-Grollen in der dezent elektronisch verzerrten Stimme. In der gerade erwähnten Bar wird gerade ein blaues Alien (Horatio Sanz) körperlich gemobbt. Ein glatzköpfiger Schurke will die Gewalttätigkeiten umgehend auf den Helden ausweiten, weil der seinen Drink verschüttet hat. Und so beginnt ein Kampf, der zeigt, dass Kirschenessen mit Mando absolut nicht zu empfehlen ist. Der Mandalorian spaltet ratzfatz einen der Angreifer mit der Saloontür (eher ein Saloonschott) und rettet den Blauen, der seine Dankbarkeit dann allerdings zu früh zeigt – er war Gegenstand der aktuellen Kopfgeldjagd.

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Und so startet „The Mandalorian“, nach den CGI-Storys von “Star Wars: The Clone Wars” und “Star Wars: Rebels” die erste Serie aus der “weit, weit entfernten Galaxis” von Prinzessin Leia und Darth Vader mit richtigen Schauspielern. Serienmacher Jon Favreau (Regisseur der ersten beiden “Iron Man”-Streifen) setzt einen stillen Jäger und seine plappernde Beute Seit an Seit – der perfekte Auftakt für eine Weltraumhommage an die Italowestern von Sergio Leone und Sergio Corbucci. Die Genreverweise reichen bis hin zur Musik von “Black Panther”-Komponist Ludwig Göranssen, die wie aus einem Traum von Ennio Morricone klingt. Keine “Star Wars”-Fanfare diesmal.

“The Mandalorian” spielt zwischen zwei “Star Wars”-Filmen

“Dieser Planet ist nicht groß genug für uns beide”, heißt es bald schon wiederholt, als Mando von seinem Chef Greef (Carl Weathers) zu einem mysteriösen Klienten (großartig finster: Werner Herzog) geschickt wird, der ihn auf die Fährte eines etwa 50-jährigen, geheimnisvollen Wesens setzt, das er gern lebendig bekäme, zur Not aber auch tot nähme. Der Auftraggeber trauert ein wenig dem vor einiger Zeit zugrunde gegangenen Imperium nach (“The Mandalorian” spielt zwischen den “Star Wars”- Filmen “Die Rückkehr der Jedi-Ritter” und “Das Erwachen der Macht”), was Mandos Widerwillen zu wecken scheint. Was er schließlich mithilfe einer interplanetarischen Rothaut (Nick Nolte) auf dem Wüstenplaneten Tatooine findet, dürfte “Star Wars”-Aficionados hellauf begeistern. Damit bekommt auch der klassische US-Western von John Ford seine Verbeugung ab. Wie in Fords “Spuren im Sand” (1948) wird der zwielichtige Held zum Beschützer eines Kindes. Nur dass das Kind in diesem Fall wundersamerweise auch schon mal seinen Beschützer beschützt. Erzählt wird die uralte Geschichte vom Erwachen des Ethos im Schurken, wenn er der Unschuld ansichtig wird. Und sie funktioniert immer noch. Wie “Star Wars” immer eine Moralgeschichte war, ein Märchen vom Guten, das siegen wird und dem Bösen, das untergehen muss. Stinkefinger allen Faschos!

Nie fällt der Name Skywalker und doch durchwirkt der Jedi-Geist die Episoden. Die Erzählweise ist dabei längst nicht so hektisch wie beim jüngsten Kinodreiteiler und schon gar nicht so irrwitzig wie bei George Lucas‘ Prequel-Trilogie davor. Die Saga vom braven Revolvermann wird vielmehr so geruhsam und bedächtig erzählt wie die Abenteuer von Luke und Obi-Wan vor 43 Jahren im ersten “Star Wars”-Film. Oder wie ein Western mit Clint Eastwood. Oder einer mit John Wayne. Davon will man mehr und davon soll es im Oktober schon die zweite Staffel geben. Möge die Macht mit dem Mandalorian sein!

“The Mandalorian”, von Jon Favreau, mit Pedro Pascal, Carl Weathers, 8 Episoden je ca. 30 Minuten, streambar ab 24. März bei Disney+. Die ersten zwei Folgen laufen am 22. März auf Pro7.

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