Skistar Shiffrin spricht über Zyklusbeschwerden – TV-Übersetzer macht etwas ganz anderes daraus
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Mikaela Shiffrin aus den USA steht kurz vor einem Allzeitrekord.
© Quelle: IMAGO/GEPA pictures
Sie ist in Höchstform und steht kurz vor einem Allzeitrekord: Die Rede ist von US‑Skistar Mikaela Shiffrin. Dennoch fühlt auch sie sich nicht immer fit – und sprach nun nach ihrem zweiten Sieg im Riesenslalom am italienischen Kronplatz über ihren Zyklus und die damit einhergehenden Probleme. „Nach gestern war ich ziemlich müde, ich habe gerade nicht den besten Moment in meinem monatlichen Zyklus“, sagte sie dem österreichischen Sender ORF in einem Interview.
Auf Englisch sagte sie wörtlich den Satz: „I‘m kind of in an unfortunate time of my monthly cycle.“ Die Moderatorin mit der sie sprach, reagierte verständnisvoll. Doch was der ORF-Übersetzer daraus machte, hatte nichts mit Shiffrins eigentlicher Aussage zu tun. „Ich komm nicht mal zum Radfahren, was ich sonst immer mach jeden Monat“, übersetzte er.
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Witze und Kritik an Falschübersetzung
In den sozialen Medien haben die Nutzerinnen und Nutzer viel Spaß mit dieser Falschübersetzung, sie wird aber auch stark kritisiert, und es wird darauf hingewiesen, dass die Menstruation im Spitzensport immer noch ein Tabuthema ist. „Ärgerlich und auch sehr unangenehm, wie der ORF-Kommentator hier das Interview von Mikaela Shiffrin übersetzt. ‚Monthly Cycle‘ hat nichts mit Radfahren zu tun. So was darf einfach nicht passieren“, schreibt etwa ein Nutzer. „Die Erdbeerwoche ist jetzt die Radwoche“, scherzt ein anderer.
Wiederum eine andere lobt die Moderatorin vor Ort: „Shiffrin spricht megawichtiges Thema an: die Auswirkung des Zyklus auf die Performance und wie müde sie ist. Die brillante Alina Zellhofer versteht genau, was sie meint“, schreibt sie, und kritisiert den Übersetzer: „Lieber @ORFsport, bitte um bessere Schulung in dem Thema und vielleicht doch mal einen Crashkurs im Simultanübersetzen.“
RND/hsc