„Generalamnestie“: Elon Musk lässt Twitter-Nutzer über Entsperrung von Accounts abstimmen
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Der neue Twitter-Chef Elon Musk.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/PO
San Francisco. Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk lässt Nutzer des Kurznachrichtendienstes in einer Umfrage über die Freischaltung gesperrter Accounts abstimmen. Am Mittwochabend (Ortszeit) fragte er in einem Tweet, ob die Plattform betroffenen Nutzern eine „Generalamnestie“ anbieten solle. Ausgenommen von einer solchen Begnadigung seien Nutzer, die gegen Gesetze verstoßen oder Spam-Nachrichten verbreitet hätten.
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Abstimmung noch bis Donnerstagabend
Nutzer des Online-Dienstes können noch bis Donnerstagabend mit „Ja“ oder „Nein“ abstimmen. Dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zufolge gingen innerhalb der ersten 45 Minuten mehr als 700.000 Stimmen ein. Am Donnerstagmorgen waren es mehr als 2,5 Millionen. Mehr als 72 Prozent davon befürworteten die Freischaltung gesperrter Accounts.
Mittlerweile ist die Umfrage beendet. Musk kündigte an, dass die „Amnestie“ nächste Woche beginne.
Derartige Erhebungen sind nicht repräsentativ. Es ist unklar, ob und wie viele Stimmen von automatisierten Accounts abgegeben wurden. Nach jüngsten Angaben kommt der Dienst auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer.
Musk schaltet Trump wieder frei
Musk hatte Ende Oktober angekündigt, dass vor der Wiederaktivierung von Twitter-Konten ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. In der vergangenen Woche ließ der Tech-Milliardär dann ohne Gremium nach einer Nutzerumfrage den Account des früheren US-Präsidenten Donald Trump freischalten. Trump war seit Januar 2021 von Twitter verbannt. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die den Sitz des US-Parlaments gestürmt hatten. Auch der Account von US-Rapper Kanye West wurde wieder freigeschaltet.
Musk kaufte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar. Seit der Übernahme macht dem Unternehmen unter anderem die Zurückhaltung großer Werbekunden zu schaffen. Werbeeinnahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Erlöse aus.
RND/dpa mit Teleschau