So machen Sie Ihr Auto fit für den Herbst
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Um das Auto sicher durch den Herbst zu steuern, ist eine vorherige Überprüfung wichtig.
© Quelle: jwvein/Pixabay
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und Niederschläge sorgen für nasse Fahrbahnen und schlechte Sicht im Verkehr: Im Herbst gilt es, das Auto auf Herz und Nieren zu prüfen. Laut dem ADAC sind entladene Batterien die häufigste Ursache für Pannen im Winter und Herbst. Damit so etwas nicht passiert, gilt wie so oft: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Zehn Tipps, um das Auto sicher durch den Herbst zu bringen.
Regen, Nebel, Dunkelheit: Licht überprüfen
Mit dem kalendarischen Herbstanfang werden die Tage rasant kürzer – in Hamburg beispielsweise gibt es zu dieser Jahreszeit jeden Tag ganze 4 Minuten und 12 Sekunden weniger Tageslicht. Deshalb ist es gerade dann besonders wichtig, am Auto die Funktion von Scheinwerfern, Blinkern, Nebelleuchten und Zusatzbeleuchtung zu prüfen. Falsch eingestellte Scheinwerfer beeinträchtigen nicht nur die Sicht des Fahrers, sie blenden auch andere Verkehrsteilnehmer. Tipp: Viele Kfz-Meisterbetriebe bieten im Oktober kostenlose Lichttests an.
Dabei werden laut Auto Club Europa (ACE) neben den Nebelscheinwerfern auch Fern- und Abblendlicht, Bremslichter, Nebelschlussleuchte, Blinker und weitere Beleuchtungsbestandteile überprüft. Wegen der besseren Sichtbarkeit im Straßenverkehr, sollte man auch tagsüber das Licht am Auto, Motorrad oder Fahrrad einschalten.
Scheiben putzen für klare Sicht
Oft wird das Scheiben-Putzen unterschätzt und vor allem vernachlässigt. Auch Laub, das sich zwischen Frontscheibe und Motorhaube sammelt, wird nicht entfernt. Dabei ist das enorm wichtig – denn dort befindet sich die Lüftungsöffnung, welche durch die Blätter verstopft werden kann und so die Luftzirkulation im Wageninnenraum beeinträchtigt. Dadurch sammelt sich die Feuchtigkeit im Auto und die Scheiben beschlagen stärker. Also sollte vor jeder Fahrt das Auto vom Laub befreit werden und die Frontscheibe innen wie außen auf klare Sicht überprüft werden.
Klare Sicht geht auch automatisch mit Sauberkeit im Inneren einher. Denn: Erwiesenermaßen beschlagen verdreckte Scheiben erheblich schneller als saubere. Daher sollte man seine Windschutzscheibe auch von innen regelmäßig reinigen, um stets eine klare Sicht auf den Verkehr zu haben.
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Eine saubere Scheibe sorgt für klare Sicht und erhöhte Sicherheit beim Fahren.
© Quelle: Foundry Co/Pixabay
Scheibenwischer nicht vernachlässigen
Die Scheibenwischer tragen ebenfalls zur guten Sicht und damit zum sicheren Fahren bei. Wie wichtig sie sind, merkt man oft erst, wenn es fast zu spät ist. Entstehen Schlieren oder Streifen auf der Windschutzscheibe, kann beispielsweise tiefstehende Sonne die Sichtverhältnisse bei der Fahrt lebensgefährlich beeinflussen. Deshalb sollten noch intakte Wischblätter regelmäßig mit einem nassen Tuch gereinigt werden und abgenutzte Wischblätter ausgetauscht werden. Im Sommer werden die Wischblätter oft spröde und rissig.
Außerdem gilt: Je kälter es wird, desto wichtiger auch der ausreichende Frostschutz. Man sollte in diesem Fall früh genug handeln, denn sonst kann es schon im Herbst beim ersten Frost über Nacht zu spät sein. Damit das Frostschutzmittel auch in Zuleitungen und Spritzdüsen gelangt, sollte die Anlage beim Einfüllen betätigt werden.
Winterreifen rechtzeitig aufziehen
Spätestens, wenn Nachtfrost auftritt, ist es höchste Zeit für Winterreifen. Laut dem ADAC bieten sie bereits bei Temperaturen unter sechs Grad ein deutliches Sicherheitsplus gegenüber Sommerreifen. Gesetzlich vorgeschrieben sind Winterreifen schon bei Reifglätte, nicht erst bei Schnee und Eis. Ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben wird eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Der ADAC empfiehlt jedoch die Winterbereifung zu ersetzen, wenn die Profiltiefe unter vier Millimeter fällt, da die Reifen dann nur noch bedingt wintertauglich sind. Viele vergessen zudem, den Reifendruck zu überprüfen. Dabei ist das extrem sicherheitsrelevant, denn falscher Reifendruck bedeutet schlechtere Bodenhaftung.
Batterie prüfen
Eine entladene oder defekte Batterie ist laut dem ADAC die häufigste Ursache für Pannen im Winter und Herbst. Oft wird sie durch hohen Hitzeeinfluss im Sommer vorgeschädigt und wenn sie dann in der kälteren Jahreszeit besonders gefordert wird, bricht die Batterie zusammen. Gerade Batterien, die älter als vier Jahre sind, sollten überprüft werden. Das funktioniert mit einem Spannungsmessgerät oder in der Kfz-Werkstatt Ihres Vertrauens.
Bremsen checken
Für viele selbstverständlich, aber dennoch erwähnenswert: Gut funktionierende Bremsen sind gerade in der kalten Jahreszeit in Verbindung mit Winterreifen von hoher Bedeutung. Um den vollen Funktionsumfang feststellen zu können, kann man selbst einen kleinen Bremstest durchführen - natürlich nur auf einer ruhigen Straße ohne nachfolgenden Verkehr. Zieht der Wagen bei kräftiger Bremsung in eine Richtung oder quietschen die Bremsen beim Verzögern, sollte eine Werkstatt aufgesucht werden. Die Bremsbacken könnten sich gelockert haben. Ein Schabgeräusch ist oft ein Indiz für abgenutzte Beläge.
Kühlflüssigkeit testen
Nicht nur bei der Scheibenwaschanlage ist Frostschutz wichtig, auch die Kühlerflüssigkeit sollte überprüft werden und mit Frostschutzmittel angereichert werden. Wer das ignoriert und seinen Kühler nicht schützt, muss im schlimmsten Fall durch die Ausdehnung vom innen liegenden Wasser mit einem geplatzten Kühler rechnen. Der Frostschutz in der Kühlflüssigkeit sollte für mindestens minus 25 Grad ausgelegt sein. Wer den Kühlflüssigkeitsstand selbst überprüfen will, sollte laut dem ADAC vorsichtig sein. Nur bei kaltem Motor checken, sonst könne beim Öffnen des Behälters heißes Wasser rausspritzen und für Verbrennungen sorgen.
Gute Ausrüstung ist wichtig
Bevor es richtig ernst wird, sollte die Ausrüstung bereits zum Herbst auf ihre Wintertauglichkeit überprüft werden. Üblich sind Utensilien wie Eiskratzer, Scheibenwischtuch, Starthilfekabel, Abschleppseil, Schneefeger, Enteisungsspray, Handschuhe, Reservekanister, Schaufel und Wolldecken für Pannen oder gar Staus in der Kälte.
Karosserie pflegen
Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt, das Auto gründlich zu reinigen. Neben optischen Verschmutzungen sollten auch Lackschäden beachtet werden. Diese sollte der Profi ausbessern. Um die Karosserie besser gegen die Kälte zu schützen, sollte sie mit einem Konservierungsmittel behandelt werden. Außerdem ist es sinnvoll, den Unterbodenschutz überprüfen und eventuell nachbessern zu lassen. Entgegen der geläufigen Meinung, dass Auto-Wäsche in der kalten Jahreszeit überflüssig ist, weil der Wagen nach wenigen Kilometern eh wieder dreckig ist, empfehlen Experten gerade im Herbst und Winter regelmäßige Waschgänge. Denn die aggressive Mischung aus Streusalz, Schmutz und Feuchtigkeit greifen Lack und Karosserie an.
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Vorwäsche von Hand: Vor der Fahrt durch die Waschanlage sollten Streusalzreste vor Ort per Hand abgespült werden. Experten empfehlen, Autos im Winter mindestens einmal pro Monat vom Winterdreck zu befreien.
© Quelle: picture alliance
Türdichtungen präparieren
Gerade bei älteren Fahrzeugen können Gummidichtungen schon etwas porös sein, so sollten sie regelmäßig gefettet werden. Aber auch bei neueren Fahrzeugen verhindern Silikonspray oder Fettstift ein Anfrieren der Türen oder der Kofferraumklappe. Auch das Einreißen der Dichtungen beim gewaltsamem Öffnen kann so verhindert werden. Zusätzlich sollten Türschlösser mit Öl oder Graphit geschmeidig gehalten werden, damit sie nicht plötzlich einfrieren. Im Notfall hilft Enteisungsspray, welches logischerweise nicht im Auto aufbewahrt werden sollte.
RND/dpa