Flugzeugabsturz im Regenwald: vermisste Kinder offenbar doch nicht gefunden
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Der Chiribiquete-Nationalpark in Kolumbien ist der größte Regenwald-Nationalpark der Erde (Archivbild).
© Quelle: Charles Besancon/IUCN/dpa
Zwei Wochen nach dem Absturz eines Flugzeug über dem kolumbianischen Regenwald bewegt das Schicksal von vier vermissten Kindern das Land. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hatte am Mittwoch zunächst gemeldet, die Geschwister seien lebend gefunden worden - doch daran gibt es inzwischen erhebliche Zweifel.
Er habe seinen Tweet inzwischen gelöscht, schrieb Petro am Donnerstag bei dem Kurznachrichtendienst, die ihm bereitgestellten Informationen über den Fund der Kinder hätten nicht bestätigt werden können. „Es tut mir leid, was passiert ist. Die Streitkräfte und die indigenen Gemeinschaften werden ihre unermüdliche Suche fortsetzen, um dem Land die Nachrichten zu überbringen, auf die es wartet“, schrieb der Regierungschef.
Zuvor hatte Kolumbiens Präsident bei Twitter von einer „Freude für das Land“ geschrieben. „Nach mühsamer Suche durch unsere Streitkräfte haben wir die vier Kinder, die bei dem Flugzeugabsturz in Guaviare verschwunden waren, lebend gefunden.“
Nach den Geschwistern im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie 11 Monaten wird gesucht, nachdem am 1. Mai eine Propellermaschine vom Typ Cessna 206 auf dem Weg von Araracuara nach San José del Guaviare im Süden des Landes mit sieben Menschen an Bord verunglückt war. Weil das Gelände dort schwer zugänglich ist, konnten die Rettungskräfte erst am Dienstag zu dem Wrack in der Nähe der Ortschaft Solana im Department Caquetá vordringen.
An der Absturzstelle wurden drei Leichen entdeckt, wie die Luftfahrtbehörde mitteilte. Es soll sich kolumbianischen Medienberichten zufolge um die Mutter der Kinder, einen weiteren Insassen und den Piloten handeln.
„Operation Hoffnung“ im kolumbianischen Dschungel
An der sogenannten „Operation Hoffnung“ nahmen Hunderte Soldaten, drei Hubschrauber und Spürhunde teil. Sie suchten nach den Kindern, die nach dem Unfall durch den Dschungel zogen. Helfer fanden zunächst „eine improvisierte Unterkunft aus Stöcken und Zweigen“, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
Die bis zu 40 Meter hohen Bäume, starke Regenfälle und wilde Tiere hatten die Suche erschwert. Wie extrem die Bedingungen waren, zeigt ein Video, das die Zivilluftfahrt von Kolumbien auf Twitter teilte. Darin zu sehen ist ein Suchtrupp, der sich im strömenden Regen seinen Weg zu dem Flugzeugwrack bahnt.
Auf Twitter teilt die Zivilluftfahrt von Kolumbien weitere Fotos von der Suche nach den Kindern und den Spuren, die diese hinterlassen haben. Zu sehen sind Fotos von angebissenen Früchten, einer Schere und einer bunten Verpackung eines Haargummis.
Die Kinder gehören der indigenen Volksgruppe der Huitoto an. Auch nach den neuen Erkenntnissen hätten Rettungskräfte die Hoffnung, die Kinder lebend zu finden, nicht aufgegeben, hieß es.
RND/seb/lka/dpa