Drohender Vulkanausbruch in Kolumbien: zweithöchste Warnstufe – Evakuierung hat begonnen
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Rauchwolken steigen über dem Vulkan Nevado del Ruiz im Westen Kolumbiens auf.
© Quelle: picture alliance / AA
Seit Wochen beobachten kolumbianische Behörden zunehmende seismische Aktivitäten am Nevado del Ruiz, dem höchsten Vulkan des Landes. Die Alarmstufe wurde kürzlich von Gelb auf Orange hochgesetzt. Ein Ausbruch könnte den Behörden zufolge bald bevorstehen. Im Gefahrengebiet lebende Menschen werden evakuiert.
Vor den zunehmenden seismischen Aktivitäten des 5231 Meter hohen Vulkans, der im Westen des Landes liegt, wird bereits seit dem 24. März gewarnt. Es habe laut der kolumbianischen Tageszeitung „El Espectador“ allein am 29. März mehr als 11.000 Erdstöße gegeben. Das sei die größte Zahl an Erdbeben seit 1985.
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1985: 22.000 Menschen sterben infolge eines Ausbruchs des Nevado del Ruiz
Jenes Jahr ist den Kolumbianerinnen und Kolumbianern noch immer in trauriger Erinnerung, denn am 13. November 1985 hatte es einen folgenschweren Ausbruch des Nevado del Ruiz gegeben. Die Eruption löste eine Schlammlawine aus, die die rund 50 Kilometer entfernte Stadt Armero unter sich begrub. Rund 22.000 Menschen kamen dabei ums Leben – auch weil die Behörden nicht entschlossen handelten und die Gefahren herunterspielten.
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Eine Luftansicht der Stadt Armero, die im Jahr 1985 von einer Schlammlawine infolge eines Ausbruchs des Vulkans Nevado del Ruiz begraben wurde. (Archivbild)
© Quelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Seitdem haben die staatlichen Stellen jedoch dazugelernt und reagieren mit großer Vorsicht auf jede Veränderung an dem Vulkan, der bereits seit gut zehn Jahren wieder aktiver ist. Zuletzt hatte es 2012 einen Ausbruch mit einer kilometerhohen Aschewolke gegeben. Wirkliche Gefahr ging seitdem vom Nevado del Ruiz nicht aus, es habe eher „kleinere Ereignisse“ gegeben, teilte das staatliche Institut für Geologie mit. Die Regierung will nun ein Einsatzzentrum zur Koordination von Hilfsmaßnahmen einrichten. Zudem hat Präsident Gustavo Petro vorsorglich am Montag den Sicherheitsrat des Landes einberufen.
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Zwei Offizielle kolumbianischer Behörden sprechen mit einer Anwohnerin von Villamaría. Einige der Bewohnerinnen und Bewohner des Ortes sollen vorsorglich evakuiert werden.
© Quelle: picture alliance / AA
Geologischer Dienst Kolumbiens warnt vor Panik
Zudem haben Behörden damit begonnen, etwa 40 Familien aus dem Dorf Villamaría im Departamento Caldas zu evakuieren. In der Gemeinde und umliegenden Gebieten leben insgesamt rund 60.000 Menschen, die von einem möglichen Ausbruch betroffen sein könnten.
Der Geologische Dienst Kolumbiens warnt jedoch vor Panikmache. Ein Ausbruch des Vulkans stehe nicht unmittelbar bevor – und ohnehin könne man eine Eruption nicht vorhersagen. Die Warnstufe sei erhöht worden, weil die seismische Aktivität des Vulkans zugenommen habe. Das bedeute, dass es „wahrscheinlich“ sei, dass der Vulkan „in den nächsten Tagen oder Wochen stärker ausbrechen wird als in den letzten zehn Jahren“. Genauso könne der Feuerberg jedoch auch wieder zu seinem „normalen“ Aktivitätsniveau zurückkehren.
RND/sic