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Klimaproteste sorgen für Kritik

Rettungseinsatz blockiert? Letzte Generation kritisiert Medien wegen „Hetze“

Ein Demonstrant hat sich während eines Protests auf einer Straße festgeklebt.

Ein Demonstrant hat sich während eines Protests auf einer Straße festgeklebt (Archivbild). In Berlin soll dadurch jüngst ein Rettungseinsatz verzögert worden sein. Eine Radfahrerin ist nach dem Unfall hirntot.

Hamburg. Die Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation kritisieren laut einem Bericht des „Spiegels“ eine „Welle der Vorwürfe, Unwahrheiten und Hetze“ gegen sich. In einem Statement der Gruppe, das dem Magazin vorliegt, werfen sie den Medien vor, nicht objektiv zu berichten. Es sei schockierend, dass man sich „auf die einfachsten Prinzipien in einer Demokratie – wie neutrale, faktenbasierte Berichterstattung“ nicht verlassen könne.

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Seit Anfang des Jahres haben Mitglieder der Letzten Generation wiederholt Straßen und Autobahnzufahrten blockiert, indem sie sich auf dem Asphalt festklebten, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Zuletzt klebten sich Aktivistinnen und Aktivisten in mehreren Museen an Kunstwerken fest und schütteten Lebensmittel wie Kartoffelbrei auf wertvolle Bilder.

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Öffentliche Kritik an der Gruppe verschärfte sich, nachdem sich am Montag nach Recherchen des Berliner „Tagesspiegels“ der Rettungseinsatz nach einem Fahrradunfall in Berlin wegen eines von der Letzten Generation verursachten Verkehrsstaus einige Minuten verzögert haben soll. Die verletzte Radfahrerin starb am Freitag, nachdem sie bereits am Donnerstag für hirntot erklärt worden war. Ob sie ohne die Verzögerung überlebt hätte, ist unklar.

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„Wir wussten, dass uns einiges entgegenschlagen wird. Wir wussten, dass wir uns viele Feinde machen würden“, heiße es in der Erklärung. „Dass ein ganzes Mediensystem sich gegen uns wenden würde, damit haben wir nicht gerechnet.“ Die Gruppe halte die Berichterstattung über sich nicht für objektiv, meldet der „Spiegel“. „Ist es zu fassen, dass eine Medienlandschaft, die sich die Aufklärung der Gesellschaft auf die Fahnen schreibt, eine Situation in dieser Form fiktiv aufbauscht und damit demokratischen Protest in einer Krisensituation delegitimiert?“, frage die Gruppe in dem Schreiben.

Weiter kündige die Letzte Generation an, ihre Proteste fortsetzen zu wollen: „Was immer uns als Menschen an öffentlicher Hetze entgegenschlagen mag, wird uns nicht davon abbringen, das einzig moralisch Richtige zu tun: In einer alles entscheidenden Krise nicht zu verharren, sondern loszugehen.“

RND/epd

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