Messerattacke im Regionalzug: Ibrahim A. durfte sich in Deutschland frei bewegen
Trauer auf dem Bahnhof in Brokstedt: Blumen, Kerzen und Bilder sind in einem Wartehäuschen zum Gedenken an die Opfer der Messerattacke vom 25. Januar niedergelegt.
Immer neue Fragen im Fall der tödlichen Messerattacke in einem Regionalzug: Der mutmaßliche Täter Ibrahim A. hatte Anspruch auf Hartz IV und hat seinen Aufenthaltsort so oft gewechselt, dass das Kieler Sozialministerium jetzt prüft, welche Ausländerbehörde für den Araber zuständig war.
Ulf Christen
Kiel.Der mutmaßliche Zugattentäter von Brokstedt, Ibrahim A. (33), durfte sich in Deutschland frei bewegen. Das bestätigt das Sozialministerium in Kiel. Eine Wohnsitzpflicht (drei Jahre) gilt demnach nur für Ausländer, die nach 2016 einen Schutzstatus bekommen haben. Der Palästinenser Ibrahim A. hatte bereits im Herbst 2014 nach einem abgelehnten Asylantrag subsidiären, also behelfsmäßigen Schutz erhalten, weil ihm bei einer Rückkehr in den Gaza-Streifen ernsthafter Schaden drohte.