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Schafe im Landkreis Rosenheim getötet

Nach Bären-Angriff in Bayern: Umweltminister ist im Zweifel für Abschuss

Im bayerischen Landkreis Rosenheim hat ein Bär zwei Schafe gerissen. Ein drittes Tier wurde verletzt, es musste daraufhin getötet werden.

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Rosenheim. Nach einer Bären-Attacke auf Schafe in Oberbayern hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber die Sicherheit der Menschen als absolut vorrangig bezeichnet. Im Zweifel sei auch der Abschuss des Tieres möglich. „Im Ernstfall kommen alle Maßnahmen in Betracht“, betonte der Freie-Wähler-Politiker am Donnerstag in München. Der Sachverhalt müsse jetzt fachlich genau aufgeklärt und die Lage vor Ort engmaschig beobachtet werden.

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Ein Bär hatte im Landkreis Rosenheim zwei Schafe gerissen und ein drittes verletzt, das daraufhin getötet werden musste. „Anhand der Erstdokumentation der äußeren Verletzungen der Tiere und vor Ort aufgefundener Trittsiegel kann dieser Vorfall einem Bären zugeordnet werden“, hatte das Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg mitgeteilt. Eine Sichtung oder eine direkte Begegnung zwischen Mensch und Bär habe es nicht gegeben.

Bayern, Augsburg: Die Spur eines Braunbären im Schnee im oberbayerischen Landkreis Miesbach. Ein Bär hat am Mittwoch im Landkreis Rosenheim zwei Schafe gerissen und ein drittes verletzt, das daraufhin getötet werden musste.

Bayern, Augsburg: Die Spur eines Braunbären im Schnee im oberbayerischen Landkreis Miesbach. Ein Bär hat am Mittwoch im Landkreis Rosenheim zwei Schafe gerissen und ein drittes verletzt, das daraufhin getötet werden musste.

„Bayern ist auf das Thema Bär vorbereitet. Die Sicherheit der Menschen steht immer im Mittelpunkt und hat uneingeschränkten Vorrang“, sagte Umweltminister Glauber. Der Sachverhalt müsse jetzt fachlich genau aufgeklärt und die Lage vor Ort engmaschig beobachtet werden.

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Ein Sprecher des Umweltministeriums erklärte, Experten des zuständigen Landesamts für Umwelt seien bereits vor Ort und sammelten alle Erkenntnisse. „Weitergehende Maßnahmen sind durch die zuständigen Behörden fortlaufend zu prüfen.“ Die Bevölkerung werde über die weiteren Erkenntnisse auf dem Laufenden gehalten.

Die toten Schafe waren am Mittwoch auf einer Weide in der Grenzregion zu Österreich gefunden worden. Der Bär verhält sich nach bisherigen Erkenntnissen Menschen gegenüber scheu, wie das LfU mitteilte. Nutztierhalter in dem Gebiet sollten ihre Tiere nachts möglichst in den Stall bringen und Herdenschutzmaßnahmen ergreifen. Die Behörden könnten dabei mit Zaunmaterial unterstützen, hieß es. Das Umweltministerium erklärte, dass weitergehende Maßnahmen durch die zuständigen Behörden fortlaufend zu prüfen seien.

Zuletzt waren am vergangenen Wochenende Tatzen-Abdrücke in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach entdeckt worden. Möglicherweise ist der Bär im März auch schon in Tirol unterwegs gewesen.

Problembär Bruno und seine Schwester

Im Freistaat werden immer mal wieder Spuren einzelner durchwandernder Bären gesichtet, eine dauerhafte Ansiedlung wird nicht erwartet. In Erinnerung ist aber noch der sogenannte Problembär Bruno, der 2006 in Bayern erschossen wurde.

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Die Schwester des Problembären hatte Anfang April einen Jogger in Norditalien attackiert und getötet. In der Nacht zu Dienstag wurde das Tier eingefangen.

RND/dpa

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