Neuer Kanal zur Ostsee: Polnische Umweltschützer warnen vor Algenblüte
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Zwischen der Ostsee und dem Frischen Haff wird ein Kanal gebaut. Es handelt sich um die Umsetzung eines Projekts zur Verbindung des Frischen Haffs mit der Danziger Bucht auf dem Seeweg. Damit soll der Seeweg zur Ostsee verkürzt, vertieft und vereinfacht werden.
© Quelle: Adam Warzawa/pap/dpa
Warschau. Umweltschützer in Polen warnen vor negativen Folgen durch einen neuen Kanal, der die Ostsee mit dem Frischen Haff verbinden soll. Polens Regierung will den einen Kilometer langen Kanal an diesem Samstag einweihen. In einem weiteren Bauabschnitt soll eine Fahrrinne durch das Frische Haff angelegt werden.
Im Bodensediment des Haffs hätten sich Stickstoffverbindungen und Phosphate aus der Landwirtschaft abgelagert, sagte Krzysztof Cibor von Greenpeace Polska der Deutschen Presse-Agentur. „In dem Moment, wo die Fahrrinne ausgebaggert wird, werden diese Substanzen aufgewirbelt. Das könnte eine Algenblüte auslösen - welche tragischen Konsequenzen das hat, haben wir kürzlich beim Fischsterben in der Oder gesehen.“
Polen will freien Zugang zum Meer
Mit dem Kanal will Polen dem Hafen von Elblag (Elbing) freien Zugang zum Meer sichern. Bislang müssen Schiffe, die von Elblag in die Ostsee gelangen wollen, durch russische Hoheitsgewässer fahren, da der nördliche Teil des Frischen Haffs zum Gebiet Kaliningrad gehört.
Umweltministerin Lemke fordert Stopp des Oder-Ausbaus
Die Bundesumweltministerin sprach auf einer Pressekonferenz zusammen mit ihrer polnischen Amtskollegin Anna Moskwa.
© Quelle: Reuters
Polens nationalkonservative PiS-Regierung möchte die Schifffahrt in der Region unabhängig von russischen Genehmigungen machen.
RND/dpa