„Hier ist gerade Chaos“: Unwetter richtet in Paderborn große Schäden an – bis zu 40 Verletzte
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Eine Feuerwehrmann schaut neben einem beschädigten Auto nach eventuell verletzten Personen. Ein Unwetter hat auch in Paderborn große Schäden angerichtet.
© Quelle: Lino Mirgeler/dpa
Paderborn. Bei dem schweren Unwetter am Freitag sind im Raum Paderborn 30 bis 40 Menschen verletzt worden, davon mindestens zehn schwer. „Im Zuge eines Gewitters hat eine Windhose am Freitagnachmittag eine Schneise der Verwüstung von West nach Ost mitten durch Paderborn in Richtung der östlichen Stadtteile gezogen“, erklärte die Polizei am frühen Abend. Die Beamten berichteten von Millionenschäden. In einem Gewerbegebiet seien Dächer von Hallen angerissen worden. Bleche, Dämmung und andere Materialien seien kilometerweit geflogen.
Ein Feuerwehrsprecher berichtete am frühen Abend ebenfalls von abgedeckten Dächern und entwurzelten Bäumen. Bäume seien auf Autos gestürzt, berichtete ein dpa-Reporter. „Hier ist gerade Chaos“, sagte eine Polizeisprecherin.
Zuvor hatte es Meldungen über einen möglichen Tornado in Paderborn gegeben. Videos in den sozialen Medien sollen den Sturm zeigen.
Der DWD-Tornadobeauftragte Andreas Friedrich konnte diese Meldung auf Anfrage des RedaktionsnNetzwerks Deutschland (RND) zunächst nicht bestätigen. Allerdings sei der Nordosten von Nordrhein-Westfalen aktuell einer von drei Gewitter-Hotspots. Bei Paderborn wurde die höchste Unwetter-Warnstufe 4 ausgerufen. Auch eine offizielle Tornadowarnung wurde für diese Region herausgegeben, was laut Friedrich äußerst selten vorkommt.
Tornado in Paderborn: Videos und Fotos in sozialen Medien zeigen Zerstörung
Die Stadt Paderborn hat eine offizielle Gefahrenmitteilung veröffentlicht. Durch die aktuelle Unwetterlage komme es zu wetterbedingten Gefahren wie herabfallenden Gegenstände und umstürzenden Bäumen, heißt es darin. Davon sei insbesondere der Innenstadtbereich von Paderborn betroffen. „Meiden Sie den Aufenthalt im Freien. Halten Sie Abstand zu Bäumen, Türmen und Masten. Halten Sie mindesten 20 Meter Abstand zu Hochspannungsleitungen. Achten Sie auf herumfliegende Gegenstände.“
Auch im etwa 35 Kilometer entfernten Lippstadt hatte am Nachmittag ein mutmaßlicher Tornado massive Schäden verursacht. DWD-Experte Friedrich sprach hier von einem „plausiblen Tornadoereignis“.
RND/dpa/lau