Corona-Krise: Supermärkte mit Öffnungszeiten nur für Senioren
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Ein Supermarkt in Kalifornien öffnet nun eine Stunde früher. (Archivfoto)
© Quelle: Chu Chen/XinHua/dpa
Los Angeles. Die Verbreitung des Coronavirus führt zu vielerlei Problemen – überfüllte Supermärkte mit leeren Regalen sind eines davon. Eine Supermarktkette aus Kalifornien hat sich nun eine Lösung überlegt: Die Biokette Erewhon öffnet jeden Tag eine Stunde früher, in dieser Zeit dürfen nur ältere und immunschwache Menschen einkaufen. Andere folgen dem Beispiel.
Die Änderung kündigte die Kette Erewhon auf Instagram an: “Erewhon Community, wir sind für Sie da. Wir sind stolz, bekannt zu geben, dass wir ab Mittwoch, 18. März, eine Stunde früher (von 6 bis 7 Uhr morgens) für ältere und immungeschwächte Menschen an allen fünf Standorten öffnen werden.”
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Durch diese Maßnahme könnten ältere Menschen in Ruhe Lebensmittel einkaufen, wenn die Regale gerade frisch aufgefüllt sind. Darüber hinaus könnten sie volle Märkte umgehen, die wiederum große Risiken einer Ansteckung bergen würden. Weiter macht die Kette deutlich, dass dieses Zeitfenster wirklich nur für Menschen der Risikogruppe gedacht ist: “Bitte respektieren Sie dieses Zeitfenster, damit diese Gruppe die benötigten Vorräte erhält.” Auf Instagram wird die Ankündigung gefeiert, mehr als 12.000 Nutzern gefällt der Beitrag bereits.
Weltweit Hilfe für Senioren in Supermärkten
Es gibt weltweit ähnliche Beispiele: Seit Dienstag werden im britischen Nordirland bei Lidl die Älteren zwischen 9 und 11 Uhr bevorzugt behandelt, unter anderem an einer Schnellkasse. Auch den Schwächeren müsse es ermöglicht werden, ihre Lebensmittel und Vorräte einzukaufen, teilte Lidl mit.
Die britische Supermarktkette Iceland bietet den über 65-Jährigen in Nordirland bereits ein Zeitfenster zwischen 8 und 9 Uhr an, in dem nur sie einkaufen dürfen. Das Angebot gilt in 27 Filialen.
Ähnlich ist das Bild in Norwegen: Ein Supermarkt-Inhaber in der Gemeinde Salangen war der Erste im Land, der Risikogruppen wie Älteren besondere Öffnungszeiten anbietet. Zwischen 7 und 9 Uhr am Morgen ist sein frisch gewienerter Laden nur dieser Kundengruppe vorbehalten. Gemeindemitarbeiter stehen vor der Ladentür und achten darauf, dass kein anderer das Geschäft betritt.
Vergleichbare Hilfsangebote gibt es bereits auch in Australien – zum Beispiel bei der Supermarktkette Woolworths: Zwischen sieben und acht Uhr können dort Senioren und Menschen mit Behinderungen exklusiv einkaufen. Dafür müssen sie lediglich einen entsprechenden Ausweis vorzeigen.
Auch in Deutschland wächst die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. In sozialen Netzwerken formieren sich inzwischen mehrere Hilfsgruppen, die ältere Menschen bei ihren Einkäufen unterstützen wollen. Zusätzlich bieten einige Taxiunternehmen ihre Hilfe bei Besorgungen an. Einen Lieferservice, der die Einkäufe bis direkt vor die Haustür bringt, organisiert auch das Deutsche Rote Kreuz.
Zusätzlich können Senioren ihre benötigten Lebensmittel online bestellen. Das funktioniert beispielsweise über den Online-Lieferservice des Einzelhändlers REWE oder die Lebensmittel-App von Real.
RND/am/lb/dpa