Dann ging es ganz schnell: Djokovic hat Australien nach Niederlage vor Gericht verlassen
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Djokovic verlässt Australien direkt nach Gerichtsverhandlung.
© Quelle: imago images/AAP
Die Entscheidung ist am Sonntagmorgen mitteleuropäischer Zeit (MEZ) gefallen: Novak Djokovic hat den Rechtsstreit um sein Visum verloren und kann nicht an den Australian Open teilnehmen. Da er sich nun illegal in Australien aufhielt, musste er sofort das Land verlassen. Nach der Gerichtsverhandlung befand sich der Tennisstar zunächst noch in der Kanzlei seiner Anwälte, jedoch bereits in Gewahrsam der Grenzpolizei. Diese sollte ihn sofort abtransportieren, hieß es.
Djokovic: Flug schon um 12.30 Uhr
Djokovic musste noch am gleichen Tag, weniger als fünf Stunden nachdem das Urteil verkündet wurde, um 22.30 Uhr (Ortszeit) das Land verlassen – nach mitteleuropäischer Zeit 12.30 Uhr. Mit der Fluggesellschaft Emirates wird er zunächst nach Dubai geflogen, bevor er nach Serbien zurückkehrt, bestätigten die australischen Zeitungen „The Age“ und „The Sydney Morning Herald“. Es handelt sich dabei nach RND-Recherchen um den Flug EK 409, der Melbourne zu dieser Uhrzeit verlässt. Djokovic wurde am Sonntag bereits bei seiner Ankunft am Flughafen fotografiert.
Flugtracking-Webseiten zeigen, dass die Boeing 777 des Flugs EK 409 den Flughafen Melbourne um 12.52 Uhr verlassen hat. AFP-Reporter bestätigten, dass Djokovic Australien verlassen habe, ebenso Einwanderungsminister Alex Hawke.
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic erklärte gegenüber lokalen Medien, er habe mit Djokovic nach dem Urteil gesprochen. „Ich sagte ihm, ich könne es kaum erwarten, dass er nach Serbien kommt, in sein Land zurückkehrt, dort ist, wo er immer willkommen ist.“
Serbischer Präsident: „Sie lügen einfach“
Nachdem Djokovic in einem Statement die Entscheidung des Gerichtes sehr enttäuscht akzeptierte, meldet sich die serbische Premierministerin Ana Brnabic zu Wort. Es sei „unglaublich“, dass innerhalb weniger Tage zwei völlig unterschiedliche Gerichtsentscheidungen getroffen wurden.
Der serbische Präsident Vucic warf den australischen Staatsanwälten vor, dass sie Lügen verbreiten würden: „Sie sagen, dass weniger als 50 Prozent der Menschen in Serbien geimpft sind, während die offizielle Zahl 58 Prozent beträgt. Vergessen Sie nicht, dass diese Zahl höher ist als in vielen Ländern der Europäischen Union. Das war ein sinnloses Argument.“ Er sagte zudem, es sei eine Schande, den „besten Tennisspieler elf Tage lang körperlich und psychisch zu misshandeln und ihm dann am elften Tag die Entscheidung vom ersten Tag zu überreichen“.
Aktuell warte Djokovic auf ein Auto der Grenzpolizisten. Laut Anweisungen des Gerichtes müsse sich Novak Djokovic in Gewahrsam der Grenzpolizei begeben, die ihn in ein Auto leite. Dieses soll ihn schnellstmöglich zum Flughafen zur sofortigen Ausreise bringen.
Djokovic muss jedoch nicht nur das Land verlassen, sondern auch sämtliche Gerichtskosten tragen. Diese belaufen sich auf umgerechnet etwa 600.000 Euro.
RND/vkoe