Klimaaktivist nach Hungerstreik auf Intensivstation der Berliner Charité
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Der Klimaaktivist Henning Jeschke verbrachte 27 Tagen ohne Nahrung und sieben Stunden ohne Flüssigkeit und liegt nun auf einer Intensivstation.
© Quelle: Eckardt Pscheidl-Jescke
Berlin. 27 Tage ohne feste Nahrung und schließlich noch sieben Stunden ohne Flüssigkeit: Einen knappen Monat befand sich Henning Jeschke für das Klima im Hungerstreik. Am Samstag vor der Bundestagswahl hatte er die Nahrungsverweigerung abgebrochen.
Die lange Zeit ohne Essen ging nicht spurlos am Klimaaktivisten vorrüber. „Ein lebensbedrohlich niedriger Puls hatte den Ärzten Sorge bereitet, weswegen er nach dem Telefonat mit Olaf Scholz und der Beendigung des Durststreiks umgehend die Notaufnahme der Charité Berlin aufsuchte“, heißt es in einer Mitteilung der Organisation „Hungerstreik der letzten Generation“. Er kam auf die Intensivstation, am Montag sei er auf die kardiologische Station verlegt worden. Sein Körper und insbesondere sein Herz seien weiterhin sehr schwach und er befinde sich unter dauerhafter ärztlicher Beobachtung.
Jeschkes Zustand auf dem Weg der Besserung
Der 21-Jährige befindet sich seit Samstag in der Charité, gibt sich am Dienstag aber optimistisch: „Mein Herz schlägt sehr langsam – wegen heruntergefahrenem Kreislauf. Aber es schlägt, rhythmisch und mit jedem Aufbautag wieder schneller“, schreibt der Aktivist auf Twitter.
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Scholz bietet Gespräch an
Gemeinsam mit sechs weiteren Streikenden forderte Jeschke ein Gespräch mit den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) sowie mit der Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Grüne). Zudem stellten sie die Forderung nach einem Versprechen, in einer neuen Regierung „direkt einen Bürger*innenrat einzuberufen. In diesem sollten Sofortmaßnahmen gegen die Klimakrise, unter anderem eine hundertprozentige regenerative Landwirtschaft, besprochen werden.“
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Henning Jeschke: „Es ist krass, was für drastische Mittel notwendig sind“
Ihre Forderungen wurden nicht erfüllt. Dafür sagte Olaf Scholz ein öffentliches Gespräch über den Klimanotstand innerhalb der nächsten vier Wochen vor Kameras zu. Außerdem war Annalena Baerbock am Donnerstag im Camp und sprach mit den jungen Leuten, die den Hungerstreik bereits beendet hatten.
Das reicht Jeschke allerdings nicht. „Die leeren Stühle haben deutlich gezeigt: Die Kanzlerkandidaten und die Kanzlerkandidatin achten unser wichtigstes Recht – das Recht auf Leben und unsere Lebensgrundlagen wie Essen uns Wasser – nicht. Es ist krass, was für drastische Mittel notwendig sind, damit Politiker und Politikerinnen auch nur ein kleines Stück von dem mörderischen Kurs abweichen, auf dem wir uns gerade befinden“, wird Jeschke in der Mitteilung von Montag zitiert.
RND/nis