Missbrauchsgutachten: Erzbischof Woelki kündigt personelle Konsequenzen an

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki steht wegen seiner Ankündigung vom vergangenen Herbst, ein ursprünglich in Auftrag gegebenes Gutachten nicht zu veröffentlichen, in der Kritik.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki steht wegen seiner Ankündigung vom vergangenen Herbst, ein ursprünglich in Auftrag gegebenes Gutachten nicht zu veröffentlichen, in der Kritik.

Köln. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat bekräftigt, aus dem unabhängigen Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsfällen Konsequenzen zu ziehen. Wenn am 18. März die unabhängige juristische Untersuchung der Kanzlei Gercke und Wollschläger zur Zeit von 1975 bis 2018 veröffentlicht werde, dann würden damit die Verantwortlichkeiten klar benannt, sagte Woelki am Sonntag dem Bistumssender domradio in der Reihe „Wort des Bischofs“. Und dann werde auch sofort die Frage im Raum stehen, welche Konsequenzen gezogen werden.

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Um diese wichtigen Entscheidungen „schnell und entschlossen, aber auch mit der gebotenen Sorgfalt treffen zu können“, werde er im Gutachten genannte Personen, wenn nötig, vorläufig von ihren Aufgaben entbinden, kündigte der Kardinal an. „Sofern es mich betrifft, habe ich bereits erklärt, dass ich mich den Ergebnissen der Untersuchung stellen werde.“ Dasselbe erwarte er aber auch von anderen. „Dann aber müssen wir zügig drangehen, welche Veränderungen es in unserem Bistum geben muss. Denn Vertuschung oder Mauschelei darf es nicht mehr geben. Zu dieser Haltung stehe ich.“

Woelki räumte ein, dass er in der letzten Zeit viele Reaktionen auf sein Handeln bei der Aufklärung von sexualisierter Gewalt im Erzbistum bekommen habe, „auch viel Wut und Enttäuschung“.

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Woelki begründete sein Vorgehen mit der Suche nach der Wahrheit

Der Erzbischof steht wegen seiner Ankündigung vom vergangenen Herbst, ein ursprünglich in Auftrag gegebenes Gutachten nicht zu veröffentlichen, in der Kritik. Dieses vorherige Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW), das vom Kölner Erzbistum bislang unter Verschluss gehalten wird, soll aber nun ab 25. März von Medienvertretern, Betroffenen und der interessierten Öffentlichkeit nach Voranmeldung eingesehen werden können.

Woelki begründete sein Vorgehen mit der Suche nach der Wahrheit. Er sei als Bischof und Christ zutiefst davon überzeugt, dass nur die Wahrheit befreien könne von den Schatten der Vergangenheit. „Der klare Blick auf das, wo wir als Kirche Fehler gemacht haben und schuldig geworden sind. Und, dass wir dann als Institution Konsequenzen ziehen. Aber auch verstehen, dass Verantwortung von noch lebenden Personen übernommen werden muss. Verantwortung und Konsequenz - das gehört grundlegend zur Buße dazu.“

RND/epd

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