Schildkrötenblut gegen Corona: Baby stirbt nach Rat von Medizinmann
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Das Baby überlebte die Behandlung bei dem Medizinmann nicht (Symbolbild).
© Quelle: picture alliance / dpa Themendie
Santo Domingo. Schlimmes Unglück in der Dominikanischen Republik: In der Stadt Comendador an der Grenze zu Haiti starb ein fünf Monate altes Baby, nachdem die Eltern ihm und seiner siebenjähriger Schwester zum Schutz vor dem Coronavirus Blut einer Schildkröten zu trinken gaben. Die Siebenjährige und die Eltern wurden in einem ernsten, aber stabilen Zustand ins Krankenhaus eingeliefert, wie die lokale Zeitung “Diario Libre” berichtet.
Die aus Haiti stammenden Eltern hatten den Rat von einem haitianischen Medizinmann bekommen. Er hatte ein Getränk gemischt und der Familie verabreicht, welche Zutaten außer dem Schildkrötenblut darin gewesen seien, sei unklar. Außer gegen das Coronavirus habe der Drink noch gegen den sogenannten “Bösen Blick” schützen sollen – der bei anderen alleine durch Blickkontakt Unheil auslösen soll.
Eltern hofften auf heilende Wirkung des Gebräus
“Diese Art von Vorfällen werden von Menschen verursacht, die glauben, dass solche Getränke heilende Eigenschaften haben können, am Ende aber tödlich sein können”, wird Krankenhausdirektorin Dahiana Volquez zitiert. Das Baby wurde am Sonntag bereits tot ins Krankenhaus eingeliefert, der Fall kam aber erst jetzt in die Öffentlichkeit.
Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Familie zu Todesfällen aufgrund von Behandlungen bei Medizinmännern kam, wie der britische “Mirror” berichtet. 2012 sollen vier Kinder der Familie tot aufgefunden worden sein, nachdem ein angeblicher Arzt sie von einer mysteriösen Krankheit habe heilen wollen. Die Kinder seien vom Dämon besessen und ihre Seelen müssten vom Teufel befreit werden, soll der Medizinmann damals der Mutter eingeredet haben. Sie starben, nachdem er sie mehrfach schlug.
RND/msk