So verschmutzen OP-Masken ein Korallenriff
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Ein Korallenriff ohne Masken und mit Schildkröte.
© Quelle: imago/imagebroker
Manila. Wer sich und andere vor dem Coronavirus schützen möchte, trägt Maske. Klar. Und seit dem 19. Januar 2021 sollten auch alle nur noch OP- oder FFP2-Masken tragen, denn die sind seit dem Beschluss von Bund und Ländern im öffentlichen Nahverkehr in Deutschland verpflichtend.
Was für eine Umweltbelastung die Einmalmasken aber sein können, zeigt ein Video des britischen BBC. Darin fischt die philippinische Taucherin Shala die OP-Masken von einem Korallenriff, das etwa 130 Kilometer südlich von der philippinischen Hauptstadt Manila liegt. Sie ist das erste Mal seit dem Lockdown im Tauchgebiet Caban Cove, wie sie erzählt. Und Bilder zeigen, wie sie und ihre Kollegen unter Wasser sofort nach dem Eintauchen in einem Plastikmüllschwarm schwimmen. OP-Masken haben sich an den bunten Korallen verfangen. Die Taucher sammeln so viele Masken, dass sie ganze Säcke mit dem Müll füllen. Manches Exemplar treibt bereits so lange im Meer dahin, dass sich schon Algen angesetzt haben.
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OP-Masken sind erst nach 450 Jahren abgebaut
Laut einer Mitteilung von Greenpeace dauert es 450 Jahre, bis die Einmalmasken abgebaut sind, wenn sie einfach achtlos weggeworfen werden. Im Meer entsteht beim langsamen Zerfall der Masken Mikroplastik, das wiederum von den Meeresbewohnern und den Korallen aufgenommen werden kann.
Die Taucher schlagen vor, statt der Einmalmasken wieder verwendbare Stoffmasken zu nutzen. In Deutschland ist dies in Geschäften und dem öffentlichen Bahnverkehr nicht mehr möglich. Allerdings schneiden die Stoffexemplare laut einer Studie aus der Schweiz in der Umweltbilanz nicht unbedingt besser ab. Die Forscherinnen und Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa im Schweizer Sankt Gallen kamen zum Schluss, dass die Baumwollstoffmasken zwar in Bezug auf Energieverbrauch und Treibhausgasbilanz besser abschneiden. Doch die Wegwerfmasken bei Wasserverbrauch und der Gesamtumweltbelastung die Nase vorn hätten. Der Grund: Bei der Produktion benötigen die Baumwollmasken sehr viel Wasser.
„Was wir hier in der Caban Cove sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs“
Damit sich die Umweltbelastung der Einmalmasken aber in Grenzen hält, ist die richtige Entsorgung wichtig. Sowohl OP- als auch FFP2-Masken bestehen nur teilweise aus Kunststoff. Deswegen gehören sie in den Restmüll.
„Was wir hier in der Caban Cove gesehen haben, ist, glaube ich, nur die Spitze des Eisbergs. Aber wenn wir die Leute richtig aufklären, wie sie die Masken richtig zu entsorgen haben, können wir die Bucht noch retten“, sagt die Taucherin Shala im Video.
RND/goe