Wendung im Missbrauchsfall Münster: Mutter des Hauptopfers festgenommen
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Eine inzwischen abgerissene Kleingartenlaube in Münster - hier war es zu Missbrauchstaten gekommen. (Archivfoto)
© Quelle: imago images/Kirchner-Media
Münster. Im Missbrauchskomplex Münster hat die Polizei am Freitag die 31-jährige Mutter des Hauptopfers festgenommen. Nach Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft hat das Amtsgericht Münster einen Haftbefehl ausgesprochen. Der heute elf Jahre alte Junge soll von seinem Ziehvater und anderen Männern über Jahre immer wieder schwer sexuell missbraucht worden sein. Haupttatort soll eine Gartenlaube in Münster gewesen sein.
Gegen die Mutter wird bereits seit Frühjahr 2020 ermittelt. Nach einer Aussage eines Angeklagten aus Aachen vor dem Landgericht Münster und weiteren Ermittlungen habe sich der dringende Tatverdacht gegen die Frau erhärtet, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt der Deutschen Presse-Agentur. Die Mutter des Kindes soll mindestens seit Oktober 2018 davon gewusst haben, dass ihr Lebensgefährte ihren Sohn wiederholt schwer missbraucht habe.
So soll ihr Freund ihr in einem Urlaub den Missbrauch eingestanden haben. Auch soll sie toleriert haben, dass ihr Lebenspartner das Kind an zahlreiche Orte in Deutschland gefahren habe, wo der Junge misshandelt worden sei. Den mutmaßlichen vielfachen schweren sexuellen Missbrauch ihres Kindes habe sie nicht verhindert.
Auch besteht laut Mitteilung der Verdacht, dass die Mutter während eines Urlaubs 2019 in Dänemark ihren Sohn dazu ermuntert habe, Sex mit ihrem Lebenspartner zu haben. Bei dem anschließenden schweren sexuellen Missbrauch sei sie dabei gewesen und habe diesen nicht verhindert. Den Angaben nach äußerte sich die Frau aus Münster vorerst nicht zu den Vorwürfen.
RND/dpa