Wieder zeigt ein Video, wie ein Schwarzer in den USA von Polizisten erschossen wird

Ein Absperrband der Polizei.

Ein Absperrband der Polizei.

Lafayette. Es sind erschreckende Szenen, die sich am frühen Samstagmorgen in sozialen Medien verbreiten. In einem von Augenzeugen aufgenommenen Video ist zu sehen, wie in Lafayette im US-Staat Louisiana ein möglicherweise bewaffneter schwarzer Mann, der sich von einer Gruppe von mindestens fünf Polizisten wegbewegt und einen Supermarkt betreten will, erschossen wird. Die Beamten hätten zuvor erfolglos Taser eingesetzt, um Treyford P. zu stoppen, erklärte die Polizei des Bundesstaats am Samstag.

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Wie die Zeitung „The Advocate“ berichtet, soll sich der Vorfall am Freitag zwischen 19 und 19.30 Uhr (Ortszeit) ereignet haben. In dem Augenzeugenvideo sind mindestens fünf Polizisten zu sehen, die einem Schwarzen folgen, der womöglich ein Messer in der Hand hält und in Richtung eines Supermarktes geht.

Als der Mann die Eingangstür erreicht, sind mindestens zehn Schüsse zu hören. Die Kamera schwenkt daraufhin kurz nach unten, dann ist der auf dem Boden liegende Mann zu sehen. Das Video mit den drastischen Aufnahmen ist hier zu sehen.

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Ein Sprecher der Polizei sagte dem Lokalsender „News 10″, der Getötete sei zuvor an einer Auseinandersetzung in dem Supermarkt beteiligt gewesen. Vor den tödlichen Schüssen sei er von Polizisten zu Fuß verfolgt worden, bis der Mann versuchte, den Laden wieder zu betreten. Die Polizei machte keine Angaben zur Zahl der gefeuerten Schüsse. Der Verdächtige sei nach dem Zwischenfall in einem Krankenhaus für tot erklärt worden, hieß es.

Ob der Mann tatsächlich ein Messer bei sich hatte, wollte der Sprecher unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht kommentieren. Wie „TMZ“ berichtet, wurden die beteiligten Beamten zunächst beurlaubt.

Anwalt: „Sorglose Schüsse und tragische Tötung“

Der Anwalt der Familie des Opfers, Ben Crump, forderte in einer Stellungnahme eine transparente Aufklärung der „sorglosen Schüsse und tragischen Tötung dieses Mannes“. Die verantwortlichen Polizisten sollten umgehend entlassen werden, forderte er. „Treyford war von Beamten umzingelt und wurde mehr als zehn Mal angeschossen“, erklärte Crump.

Auch die Bürgerrechtsgruppe ACLU forderte Ermittlungen zum Fall. Einmal mehr zeigten Videobilder einen „furchtbaren und tödlichen Vorfall von Polizeigewalt gegen eine schwarze Person, die vor unseren Augen brutal getötet worden“ sei, teilte die Exekutivdirektorin der ACLU in Louisiana, Alanah Odoms Herbert, am Samstag mit. „Trayford Pellerin sollte heute am Leben sein.“

In den USA war es seit Ende Mai vielerorts zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gekommen. Der Auslöser war die Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota am 25. Mai. Floyds Familie war ebenfalls von Crump vertreten worden.

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RND/seb/dpa/AP

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