Rostock-Lichtenhagen: Staatsschutz ermittelt nach Spritz-Attacke
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Eine Demonstration im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen zum Gedenken an die rassistischen Ausschreitungen vor 30 Jahren statt. Zu einer Auftakt-Kundgebung versammelten sich nach Polizeiangaben rund 3600 Menschen. Das mutmaßliche Opfer soll bei dieser Demo den Hitlergruß gezeigt haben.
© Quelle: IMAGO/xcitepress
Rostock/Berlin. Nach dem Angriff mit einer unbekannten Flüssigkeit auf einen Anwohner in Rostock-Lichtenhagen hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Es bestehe der Verdacht einer politisch motivierten Straftat und der gefährlichen Körperverletzung, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Rostock.
Hintergrund sei, dass etwa viereinhalb Stunden vor der Attacke ein Bild des Opfers auf dem Twitter-Account der antifaschistischen Gruppierung Alerta Berlin veröffentlicht worden war. Dort war behauptet worden, dieser Mann habe während einer Demonstration am Samstag in Lichtenhagen einen Hitlergruß gezeigt. Das sei aber auf der acht Sekunden währenden Videosequenz nicht genau zu erkennen.
30 Jahre nach Lichtenhagen: Demonstration für Konsequenzen
Im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen sind am Samstag nach Polizeiangaben etwa 3600 Menschen zu einer Demonstration gegen Rassismus zusammengekommen.
© Quelle: dpa
Mann mit unbekannter Flüssigkeit bespritzt
Der 25-jährige Mann war bei der Attacke am Samstagabend mit einer bisher unbekannten Flüssigkeit bespritzt worden, die starkes Brennen und Rötungen auf der Haut hervorrief. Nach Angaben der Polizei hatten vermummte Täter gegen das Wohnungsfenster des Opfers im Erdgeschoss geklopft.
Als der Bewohner das Fenster geöffnet habe, sei er mit der Flüssigkeit - die nach Chili- oder Tabascosoße gerochen haben soll - im Gesicht und am nackten Oberkörper besprüht worden. Die Täter flohen, der Mann kam in eine Klinik, die er am Sonntag wieder verlassen konnte.
In Rostock-Lichtenhagen hatten sich am Samstag mehrere tausend Menschen versammelt, um an die rassistischen Übergriffe in dem Stadtteil vor 30 Jahren zu erinnern. Die Gruppierung Alerta Berlin wird dem linken Spektrum zugerechnet.
RND/dpa